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Am 7. September startet die Kneipe in der Kulturfabrik Meda in die nächste Etappe ihres noch jungen Lebens. Dann hat die Sommerpause ein Ende. Und die Mitglieder des Vereins wieder voll zu tun. Hoffen sie jedenfalls. Denn Kneipen auf dem Dorf sind eine aussterbende Spezies.
Mittelherwigsdorf wehrt sich gegen den Trend. "Früher war das eine ganz normale Sache: Abends mal schnell auf ein Bier in die Kneipe. Bekannte treffen, mit Freunden quatschen. Wo gibt's das denn noch? Wir wollen das wieder aufblühen lassen", erzählt Fanny Vildebrand. Noch vor ein paar Jahren ließ sich die Umsetzung dieser Idee in dem großen Raum im Erdgeschoss der Kulturfabrik nicht einmal erahnen. "Hier regierte noch der Charme der DDR, manchmal gab es Wein- und Bierverkauf. Aber bleiben wollten die Leute nicht."
2020/21, als kaum etwas ging in der Coronazeit, machten Vereinsmitglieder, weitere Ehrenamtliche und Firmen aus dem Dorf einen Anfang. "Gestaltungsideen hatten wir schon, aber sie mussten natürlich verwirklicht werden", erinnert sich Veronika Kirchmaier an die ersten Aktionen. Es wurde entkernt und verputzt. Wände mussten versetzt werden, eine Küche entstand.
Vorerst hat die Mittelherwigsdorfer Kneipe nur donnerstags und samstags geöffnet. "Wir machen das ja ehrenamtlich, mehr schaffen wir nicht", sagt Fanny Vildebrand. Am liebsten wäre ihr jedoch, dass sich das ändert. "Wir hoffen natürlich auf Gäste, aber suchen auch Mitstreiter. Leute, die sich selbst mal hinter den Tresen stellen, Fettbemmen schmieren oder was Warmes kochen. Also selbst für Kneipenatmosphäre sorgen."
Auch für inhaltliche Ideen ist der Betreiberverein offen. "Wir hoffen, dass daraus eine Art 'Mitmachkneipe' wird", so Veronika Kirchmaier. Im Moment sei es ein Balanceakt zwischen dem, was man leisten könne und dem, was sich die Leute erhoffen. Ein Glück sei, dass der Betrieb nicht gewinnorientiert laufen müsse. "Der Gewinn unserer Kneipe ist, wenn der Besuch die Menschen hier berührt."