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Als das Barbecue in der Passage Ecke Jakobstraße startete, war Andreas Nixdorf fast von Anfang an mit dabei – in der Küche. Seit Dezember vergangenen Jahres verkündete aber ein kleiner handgeschriebener Zettel das Aus der Gaststätte in bester Lage. Aus „betriebstechnischen Gründen“ sei geschlossen, hieß es darauf. Die damaligen Chefs hatten das Unternehmen dichtgemacht. Für Andreas Nixdorf stand da schon fest: Ich übernehme es. Die Neu-Öffnung verzögerte sich, weil noch Verträge ausgehandelt und unterschrieben werden mussten. Am Dienstag war es endlich so weit. „Wir starten jetzt richtig durch“, freut sich Andreas Nixdorf. Sein eigener Chef sein, dieses Ziel habe er von Anfang an gehabt. „Ich habe immer darauf hin gearbeitet, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Wahrscheinlich bin ich da ein bisschen von meinen Eltern vorbelastet. Sie sind ebenfalls selbstständig“, erzählt Andreas Nixdorf. Dass es ausgerechnet mit seinem Arbeitsplatz geklappt hat – ein Glücksfall. „Das ist für mich natürlich ideal“, sagt er.
Dabei schien die Karriere in der Gastronomie für Andreas Nixdorf keineswegs vorgezeichnet zu sein. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Maurerlehre. „Das war 1998, eine schlechte Zeit für Maurer“, erinnert sich der Barbecue-Chef. Sein Bruder, der in der Schwarzen Kunst gelernt hat, brachte ihn auf die Idee, zum Koch umzusatteln. Andreas Nixdorf fand das durchaus reizvoll. 2008 war das. „Und so saß ich dann als Ältester zwischen den Lehrlingen in einer Klasse und lernte Koch“, sagt er. Seine Gaststätte war damals das Gasthaus „Zum Berzdorfer See“. Später arbeitete Andreas Nixdorf unter anderem im Mercure, im Kartoffelhaus, der Jugendherberge. Bereut hat er den Umstieg vom Bau- ins Gastronomiegeschäft nie. „Als ich im Barbecue in der Straßburg-Passage anfing, stand ich von Anfang an hinter dem Konzept“, sagt Andreas Nixdorf. Eine Gaststätte wie die, gebe es eben in Görlitz kein zweites Mal. Neben Andreas Nixdorf arbeiten zwei fest angestellte Kollegen im Barbecue, ein weiterer Koch, ein Kellner. „Wir waren schon früher ein Team“, erzählt der Görlitzer. Der Chef steht selbst mit in der Küche, eine Selbstverständlichkeit für ihn. Ergänzt wird die Mannschaft durch eine Pauschalkraft.
Andreas Nixdorf hat die Räumlichkeiten gemietet. Bauliche Veränderungen und Ähnliches gibt es keine, die Gaststätte war schließlich noch nicht lange geöffnet. „Die Küche ist auch topptopp“, sagt Andreas Nixdorf. 24 Sitzplätze gibt es innen, dazu kommen vier Außensitze, zwei in der Passage, zwei an der Jakobstraße. Die Ecklage macht’s möglich. Einen Biergarten auf dem Wilhelmsplatz, wie es ihn früher gab, plant Andreas Nixdorf nicht. „Ich denke nicht, dass sich das rechnet. Außerdem müsste unser Kellner dann immer wieder die Ja-kobstraße überqueren“, sagt er. Auf der Speisekarte finden sich viele Gerichte wieder, die die Kundschaft schon früher zu schätzen wusste. „Warum sollte ich das von der Karte nehmen? Das wäre doch Quatsch“, sagt Andreas Nixdorf. Manches ist aber neu: Chili con Carne im Brotlaib beispielsweise und der Hotdog-Burger. „Das haben wir gemeinsam mit dem zweiten Koch entwickelt“, lacht der Chef.
Für die Gaststätte selbst hat er ebenfalls noch Pläne. Ein extra Fernseher etwa, auf dem die Gäste Sportveranstaltungen verfolgen können, Schülerkarten und einen Lieferdienst, Livemusik in kleinem Rahmen, typisch amerikanische Rockmusik. Im April, Mai soll zum Saisonstart der Straßenverkauf an der Jakobstraße wieder beginnen. „Alles andere geht natürlich nicht von heute auf morgen. Erst müssen wir den Laden so wie er ist gut zum Laufen bringen“, sagt Andreas Nixdorf. Er ist optimistisch, dass es funktioniert.
(C) SZ GR Matthias Klaus