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Auf dem Schlossberg angekommen, machte sich auch der Magen bemerkbar, eine Kleinigkeit zum Mittagessen sollte es sein. Meine Freundin kannte das Vincent von einem früheren Besuch, war nicht so recht zufrieden und so entschieden wir, auf der Terrasse des Café Finkenherd Platz zu nehmen. Die Räumlichkeiten befinden sich in drei nebeneinander liegenden Fachwerkhäusern. Die Lage ist wunderbar - direkt am Aufgang zur Quedlinburger Stiftskirche und zum Schloss. Das Café ist eine Institution in Quedlinburg und existiert an dieser Stelle schon sehr lange.
Eine nette Servicedame war schnell bei uns mit einer Schale frischem Wasser für den Hund und Speisekarten für uns. Meine Freundin hatte sich schon vorher für ein Stück Käsekuchen entschieden und ging zur Kuchentheke, um eine Auswahl zu treffen.
Hier gibt es keine Einheitskäsekuchen, sondern ständig selbst gebackene Käsekuchen in den verschiedensten Varianten. Meine Freundin kam wieder zurück an den Tisch und war sehr angetan von den vielfältigen Käsekuchensorten. Sie hatte sich für einen Käsekuchen mit Stachelbeeren und Baiser (3,80 €) und einen Cappuccino (2,80 €) entschieden.
Ich bin nun so gar kein Fan von Käsekuchen, daher sollte es für mich etwas Herzhaftes sein. Aus dem Mittagsangebot wählte ich die Soljanka für 5,90 €, eine meiner Lieblingssuppen, dazu eine Coca Cola (0,2 für 2,40 €).
Natürlich musste ich auch das Innere des Cafés aufsuchen. Die historischen Fachwerkgebäude sind insgesamt durchaus stilvoll eingerichtet und bieten auf mehreren Ebenen Platz für 90 Gäste.
Die verschieden gestalteten Räume sind ein wenig verwinkelt. Insgesamt strahlen die Innenräume eine gemütliche Atmosphäre aus.
Unterschiedliche Deckenhöhen, rustikale Balken und verschachtelte Sitzgelegenheiten bilden den Charme dieses Cafés. Hier kann man sich sehr wohlfühlen.
Ein bisschen verwinkelt
Nach kurzer Wartezeit kamen unsere Getränke und nur wenig später unser Essen. Unsere gut gelaunte Servicedame agierte ungezwungen, hatte einige lockere Sprüche drauf, insgesamt aber angemessen.
In meiner Suppe war alles drin, was eine gute Soljanka für mich ausmacht,
würzige Parikawurststückchen, geräuchertes Fleisch, gekochtes Rindfleisch und Kochschinkenwürfel, ein wenig Kraut und Gurkenstückchen, alles in einer feinsämigen Suppe, die wohltuend säuerlich abgeschmeckt war. Der große Klacks saure Sahne war dann das Tüpfelchen auf dem i, sprich auf der Suppe! Gaaanz lecker! Und reichlich, um satt zu werden. Auf die relativ trockene halbe Brotscheibe konnte ich gut verzichten.
Meine Freundin genoss ihren Käsekuchen in vollen Zügen. Ein dünner, fester Grundteig, eine fluffige, nicht zu feste Käsecreme, ganz leicht gesüßte Stachelbeeren und ein perfektes Baiser-Topping! Nach Aussage der Servicedame hat die Chefin schon in ihrer Kindheit Rezepte vom Kaiserhof von ihrer Großmutter gelernt und nachgemacht.
Fazit:
Ein schöner, angenehmer Ort, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen (wenn nicht gerade Touristen-Saison ist).