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So wandten wir uns der Neustadt zu, wo wir noch einige weitere gastronomische Betriebe wussten. Doch der eine an der Ecke hatte seinen Ruhetag, beim nächsten fanden wir die aufgerufenen Preise doch etwas übertrieben. Schließlich kamen wir zum Pantheon, das zahlreiche Tische auf der Straße vor dem Haus platziert hatte. Und tatsächlich war einer dieser Tische frei, und nach kurzer rein optischer Verständigung mit einem der Kellner nahmen wir dort Platz.
Ein Kellner kam an den Tisch, begrüßte uns und reichte uns die Speisekarten, doch bevor wir etwas sagen konnten, eilte er schon weiter. Als dann eine weibliche Bedienung an den Tisch kam, um die Bestellung aufzunehmen, baten wir sie, zunächst den Tisch zu säubern, auf dem wir deutliche Schmierspuren gesehen hatten. Sie kam dieser Aufforderung sofort nach und wischte den Tisch ab, eine Desinfektion, wie sie eigentlich auch in diesem Bundesland vorgeschrieben ist, fand jedoch nicht statt.
Madame bestellte dann den „Christos-Teller mit Gyros und Schweinefilet, dazu Tomatenreis, Pommes, Salat und Zaziki“ (14,90 €), dazu ein Wasser (0,4l für 2,80 €). Ich gönnte mir die „Aris-Platte, 1 Steak, 1 Rinderleber, 1 Souzouki, Gyros, dazu Tomatenreis, Pommes, Salat und Zaziki“ (14,90 €), dazu bestellte ich ein Hefeweißbier (0,5l für 3,80 €).
Die Getränke wurden umgehend serviert und waren gut gekühlt, genau richtig, um die Hitze des Tages etwas herunterzubringen. Nur wenig später wurden die Teller mit den bestellten Gerichten gebracht. Und damit begann das Drama: Das sogenannte Schweinefilet konnte aufgrund der Größe und Schnittform kein Filet sein, von der Struktur her eher ein Kotelett ohne Knochen, und es war zäh. Die Pommes frites auf beiden Tellern waren nur lauwarm und keine Spur von knusprig, der Tomatenreis war wässrig aber dafür stellenweise noch nicht wirklich gar. Die Fleischstücke des Gyros ließen bis auf wenige Ausnahmen die geschmacksbestimmende knusprige Kruste vermissen. Das Hacksteak war gut gewürzt und dabei so locker, dass es bei der kleinsten Berührung in Stücke zerbrach, was ja grundsätzlich nicht schlimm ist. Das Schweinesteak war nicht etwa zart und saftig wie erwartet, sondern sehr fest und musste deutlich gekaut werden. Anzuerkennen ist, dass das Zaziki wirklich aus Joghurt gerührt war.
Wir haben beide unsere Teller halb geleert weggeschoben. Als die Bedienung an den Tisch kam, um abzuräumen, fragte sie natürlich, ob es geschmeckt habe, und wir zählten die Mängelpunkte auf. Sie versprach, es in der Küche zu melden, und kam dann kurz darauf mit dem Angebot einer Kompensation durch ein weiteres Getränk zurück.
Wir lehnten beide dankend ab. Kurz darauf kam dann der Wirt an unseren Tisch und fragte, was denn an dem Essen falsch gewesen sei. Unsere erneut vorgebrachten Beschwerdepunkte wurden dann abgebügelt mit der Bemerkung, allen anderen hier habe es geschmeckt und das Stück Schweinefleisch sei auf jeden Fall ein Filet gewesen, er habe es selbst kontrolliert. Da gab es also keinerlei Einsicht, nur die Bedienung brachte uns zwei zusätzliche Ouzo bevor wir gingen.
Offensichtlich leben mindestens zwei der insgesamt vier Griechen in der Stadt von den Gästen, die in der Altstadt nicht unterkommen (das Restaurant Artemis liegt schräg gegenüber). Mein Fazit, das ich in Rothenburg ob der Tauber schreibe: Quedlinburg brauche ich nicht noch einmal, Wernigerode kann gastronomisch locker mithalten, aber gegen das Frankenland können beide um Längen nicht anstinken.