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Ambiente: Im Café war die Einrichtung so richtig liebenswert zusammengestoppelt gewesen und die Nassräume waren damals nicht in bestem Zustand sondern ziemlich angegammelt und absolut renovierungsbedürftig. So kenne bzw. kannte ich es eigentlich nur von der ein und anderen Studentenkneipe. Hier hat sich im "kleinen Restaurant" ein ziemlicher Wandel vollzogen. Solide gebaute einheitliche Tische, dazu ebenso einheitliche Stühle mit geschnitzten Lehnen; diese Stühle sind nicht wirklich bequem, nach vier Stunden Sitzens begann mein Hinterteil zu schmerzen, ebenso der Rücken. Die Nassräume sind komplett renoviert; das neue Design ist richtig schick in Schwarz-Weiss gehalten. Die Hinweisschilder an den Türen sind in italienischer Sprache. Wer des Italienischen nicht mächtig ist, muss wohl warten bis jemand (egal welchen Geschlechts) herauskommt, um anschliessend toilettenmässig in der für ihn bzw. sie bestimmten Kabine landen zu können. Nicht angenehm, vor allem dann nicht, wenn die Blase arg drückt. Italienisch sind auch die Weine in den Regalen des kleinen Gastraumes, ebenso die Kunstwerke an den Wänden. Die Bilder eines italienischen Künstlers, dessen Name mir entfallen ist, kann man kaufen. Den mittig vertikal gespaltenen Toro rosso (siehe Foto), für EUR 1.200 zu haben, hätte ich allerdings selber mit Material aus dem Baumarkt (Werbeslogan: "Wenns gut werden muss.") erheblich günstiger produziert. Für das Ambiente vergebe ich vier Sterne. P.S. Mehr als ca. 35 Personen dürften im Gastraum kaum Platz finden; in der wärmeren Jahreszeit gibt es noch einen kleinen Aussenbereich mit Platz für acht bis zehn Personen. Bei den heute hier herrschenden 6 °C Aussentemperatur war das Sitzen draussen allerdings nicht angesagt, nicht einmal für Raucherinnen und Raucher.
Sauberkeit: Hier gibt es nichts zu meckern; das ergibt fünf Sterne.
Service: Wurde vom Chef persönlich versehen; freundlich, unaufgeregt, mit Übersicht und in Sachen italienische Weine durchaus beschlagen. Vier Sterne.
Essen und Trinken: Wären wir gestern hiergewesen hätten wir ein "Gallisches 3-Gänge-Menü mit Wildschwein vom Grill" für 36 Euro pro Nase haben können. So hatte der Jubilar die Richtung vorgegeben und wir waren mit einem weitgehend italienischen 3-Gänge Menü konfrontiert sowie insgesamt sechs begleitende Weinen. Bei letzteren musste ich als heutiger Chauffeur vom Dienst doch erhebliche Zurückhaltung üben und beliess es bei zwei Weinen (je 0,1l) sowie vorab einem Glas Crémant (bei runden Geburtstagen springe ich dann doch gelegentlich über meinen Schatten) und zur Abrundung einem Carajillo. Meine Frau trank einen Grillo - Bianco di Stelle und war damit sehr zufrieden, während mir dieser Wein ("Im Glas besitzt der Sizilianer ein helles, glänzendes Strohgelb. In der Nase offenbart sich ein feines Bukett mit Aromen von exotischen Früchten. Im Geschmack präsentiert er sich wunderbar weich und ausgewogen, dabei schön körperreich". ) eher körperarm sprich nichtsssagend vorkam. Mit meiner zweiten Wahl, einem Nero D´Avola - Nero di Stelle ("Der sizilianische Rotwein ist zu 100% aus der Rebsorte Nero d`Avola gekeltert. Im Glas besitzt er ein intensives Rot mit violetten Spiegelungen. Im Bukett duftet er deutlich nach Aromen reifer Früchte und Marmelade. Im Geschmack präsentiert er sich ausgewogen und kraftvoll, körperreich mit einem langen Abgang.") war ich erheblich zufriedener; diesen Wein würde ich mir sogar in den Keller legen. Versäumt haben wir Pampunato und Bombino Bianco - Castel Del Monte, Riojka - Hazana sowie Nero Di Troja und Aglianico - Castel Del Monte , für mich alles böhmische oder vielmehr in dem Fall italienische sprich sizilianische Dörfer. Aber neugierig wäre ich schon gewesen.
Die Speisenfolge des Menüs: Amuse Bouche / Meeresfrüchtesalat oder Antipasti Della Casa / Ossobuco Vitello mit Garganelli und italienischem Grillgemüse / Crema Catalana oder Panna Cotta.
Als weitere Dessertmöglichkeit wurde ein vom Vorabend übriggebliebener "irischer Kuchen", angeblich der Vorläufer des hinlänglich bekannten britischen Plumpuddings, offeriert. Meine Frau entschied sich beim ersten Gang für die Antipasti, ich wählte dem Merresfrüchtesalat; beide waren wir sehr zufrieden. Ebenso mit dem butterzarten Ossobuco Vitello (ich habe natürlich auch das Mark aus dem Kalbsknochen gezuzzelt). Beim Dessert war die Crema Catalana meins, meine Frau nahm den "Restekuchen"; bei beiden Gerichte gingen die Daumen kräftig hoch. Insgesamt waren wir mit dem Gebotenen sehr zufrieden; weltbewegend war es nicht aber durchaus vier Sterne wert.
Preis/Leistung: Muss ohne Bewertung bleiben, da uns als Gästen die Preise verborgen geblieben sind.
Fazit: Eine neue und durchaus besuchenswerte Adresse am Reppersberg.