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Mein letzter Besuch im Schiffchen liegt gut 20 Jahre zurück. Im Sommer konnte ich damals draußen Platz nehmen. Der Besuch und das Essen blieben in sehr guter Erinnerung.
Das Düsseldorfer Traditionshaus blickt auf eine lange Vergangenheit zurück.
1628 wurde das Restaurant erstmalig erwähnt. Die Liste vielfältiger prominenter Gäste ist lang und wird von Napoleon angeführt.
Prominent sind wir nicht, unser Weg führte an diesem frühen trotzdem Montagabend ins Schiffchen in der Altstadt. Dort liegt es fast etwas versteckt abseits des „Sauftourismus“.
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In diesen ehrwürdigen Brauhäusern ist gut geschulter Service meist erfreulicher Standard.
Gebraut wird hier allerdings nicht.
Wir wurden wir sehr freundlich von einem erfahrenen Köbes empfangen.
Tatsächlich war ich noch nie im Innern des Hauses. Überrascht war ich die Größe und die unterschiedlichen tollen Raumaufteilungen.
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Wie viele Liter Alt wurden hier wohl schon in fast 400 Jahren ausgeschenkt?
Das Ambiente ist die perfekte Düsseldorfer Brauhausatmosphäre.
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Viel Holz, Sitzbänke, Fischgrät-Parkettboden, passende Deko.
Thekenbereich. Mit saarländischem Maggi.
An diesem Abend war noch nicht viel los. Wir durften uns einen Tisch aussuchen und die Speisekarten wurden gereicht.
Die Getränkewahl stand außer Frage:
Frankenheim Alt, 0,25 l - € 2,90. Selbstverständlich wurde das Obergärige umgehend und perfekt temperiert serviert.
Zum Wohl
Die Speisekarte bietet rheinische Spezialitäten. Diese werden, zu meiner Überraschung, von mediterranen Speisen ergänzt.
Unser Mittagessen war recht spät gewesen, daher verzichteten wir auf eine Vorspeise.
Ich entschied mich für:
Rheinischer Sauerbraten (vom Rind) nach altem Rezept. Mit Rosinen und Mandeln. Rotkohl, Apfelkompott und Kartoffelknödel – € 24,50.
Mein Mann wählte: Reibekuchen mit Räucherlachs mit Kräuterdip und Salatbouquet - € 16,00.
Lange mussten wir auf die Speisen nicht warten. Freundlich wurde serviert und „ne joode Appetit“ gewünscht.
Der rheinische Klassiker wurde in gutbürgerlicher Anrichteweise serviert.
Sauerbraten, Rotkohl, Apfelkompott und Kartoffelknödel
Es schmeckte, aber es haute mich nicht um. Mein Sauerbraten, nach Mamas Art, zubereitet schmeckt besser. Das Fleisch war ok, aber nicht sonderlich mürbe und zart. Bei der Soße fehlte es mir an Substanz. Die Kartoffelknödel waren sehr gut, dem Rotkraut gebe ich kein „hausgemacht“. Dem Apfelkompott auch nicht, aber der war ok.
Durch die Erinnerung an meinen letzten Besuch waren meine Erwartungen zu hoch gesteckt. Es hat geschmeckt, aber nochmal würde ich dieses Gericht nicht bestellen.
Ein sehr üppiger Teller wurde meinem Mann serviert.
Reibekuchen mit Räucherlachs mit Kräuterdip und Salatbouquet
Er liebt Reibekuchen und diese waren frisch und gut mit passenden Röstaromen gebraten.
Salat und Kräuterdip waren auch frisch und gut. Qualitativ fiel ausgerechnet der Räucherlachs sehr ab.
Da wurde beim Einkauf am falschen Ende gespart.
Unser Köbes war immer aufmerksam und freundlich. Nett wurden wir mit einem „auf Wiedersehen“ verabschiedet. Mit dem sehr schnellen Wiedersehen rechnete ich an diesem Abend noch nicht.
Dienstagmorgen begann mein Seminar und mein Mann machte ich auf den Heimweg.
Donnerstagabend lud der Seminaranbieter zum Abendprogramm. Ins Schiffchen! Ganz unschuldig war ich an dieser Einkehr nicht, denn unsere Seminarbegleiterin (Düsseldorferin) wollte die Truppe tatsächlich zu einem Eventchinesen führen! Ich merkte an, dass einige der Teilnehmer zum ersten Mal in Düsseldorf seien und vielleicht eine Einkehr in einem Brauhaus gut ankommen würde. Demokratisch wurde unter 12 Teilnehmern abgestimmt. 0 Punkte für den Chinesen!!!
Im Schumacher war leider an diesem Abend für 13 Personen kein Platz mehr aus und unsere Seminarbegleiterin reservierte im Schiffchen.
Bei unserem Eintreffen begrüßte uns der mir vom Montag bekannte Köbes erkannte mich. Es ist mir immer schleierhaft, solch ein Personengedächtnis zu haben. Zumal ich ja in völlig anderer Begleitung eintraf! Ich wurde besonders gut an diesem Abend betreut, das gefiel mir doch sehr.
Bei der Speisenwahl ging ich in die mediterrane Offensive:
Gegrillte Gambas mit Spaghetti – feurig gewürzt. Mit grünen und schwarzen Oliven, Knoblauch, Chili, Kräutern, Tomaten - € 19,50. Dazu ein kleiner Beilagensalat.
Unser Köbes hatte die Runde souverän im Griff. Obwohl die Bestellungen sehr vielseitig waren, wurden alle Gerichte fast zeitgleich serviert und von der Tischrunde gelobt. Das Rumpsteak meines Tischnachbarn sah perfekt aus und war es wohl auch.
Und ich: War glücklich und überrascht!
Ein großer, bunter und frischer Beilagensalat mit gutem Dressing. Nicht schön zu Teller gebracht, aber lecker.
Feiner Beilagensalat
Das Hauptgericht. Ein tiefer Teller mit reichlich Spaghetti al dente zum drin Versinken.
Gegrillte Gambas mit Spaghetti, grünen und schwarzen Oliven, Knoblauch, Chili, Kräutern, Tomaten
Es waren mindestens 8 große, saftig gebratene, Garnelen.
Die Würze war sehr gut und das Topping aus Rucola und Parmesanhobel machten dieses Gericht für mich perfekt!
„Mr moss rongkeröm satt whde, sons mäkt dat janze Esse kinne Spaß“ schreibt das Schiffchen auf seiner Homepage.
Satt wird man hier. Spaß haben beide Abende gemacht, der zweite allerdings noch ein bisschen mehr.
Dazu trug der Killepitsch zum Abschluss bei.
Der angegebene Preis bezieht sich nur auf den Montagabend. Die Bewertung auf beide Abende.
Neuigkeiten gibt es aktuell auf der Homepage:
Unser Angebot und Service bleibt wie gewohnt, wir freuen uns auf Ihren Besuch im Schiffchen im Goldenen Ring!
Eine große Bitte an das Schiffchen: Eine Renovierung ist nicht überflüssig.
Aber bitte: Erhaltet den gewachsenen Brauhauscharme und renoviert das ehrwürdige Haus nicht zu Tode!
Hippe und seelenlose Gastronomie ist ausreichend in Düsseldorf vorhanden.