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Weit gefehlt. Das bunte Multikultitreiben hat mich vollkommen fasziniert. Fröhliche lebhafte Menschen aus aller Herren Länder, Asiaten in der Überzahl. Ringelpitz mit Anfassen und Livemusik in diversen Lokalen. Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt. Harry Potter kam mir in den Sinn und ich rechnete damit, dass sich gleich das Gleis 9 ¾ auftut.
Dies dann doch nicht, aber im Massentreiben tat sich der Hof zum Hotel-Restaurant Rüdesheimer Schloss auf. Es sah sehr einladend aus. Gepflegte Holz-Brauhausbestuhlung. Die Tische mit kleiner Tischdecke, Windlicht und Blümchen.
Der Innenhof
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Zuerst wollten wir nur ein Glas Wein trinken, stellten aber überrascht fest, dass es schon nach 18.00 Uhr ist. Im Service an unserem Tisch, mit Namensschild: Hasan. Der junge Mann begrüßte uns sehr nett und reichte uns die saisonal wechselnde Speisekarte auf dem Klemmbrett (auf deutsch und englisch).
Die Herren im Service alle mit schwarzer Hose, rot kariertem Hemd. Die Mädels mit hübschen Trachtenkleidern. Alle machen einen aufmerksamen und gut geschulten Eindruck, dies bestätigt sich auch im Verlauf des Abends.
Unsere Bestellten Getränke kamen prompt.
Mineralwasser Rhenser Medium, 0,25 l, € 3,00. Ein weiteres folgte. Keine Ahnung, warum wir dieses Mal nicht eine große Flasche bestellt haben.
Sauvage Riesling, 0,2 l, € 6,50 für meinen Mann. Für mich Rüdesheim Riesling trocken, 0,2 l, € 5,90. Beide Weine vom Weingut unserer Gastgeber: Georg Breuer.
Vorweg wurde uns frisches Bauernbrot mit Ziegenfrischkäse serviert. Nett und gerne gegessen.
Bauernbrot und Ziegenfrischkäse
Nach angenehmer Wartezeit wird dampfend unser Essen serviert.
Mein Mann entschied sich für: Frische Pfifferlinge in Rahm mit Serviettenknödel zu € 15,00.
Pfifferlinge und Serviettenknödel
Ein schönes Portiönchen Pfifferlinge in sehr guter Qualität. Dezent gewürzt und mit frischer Peterslie versehen. 3 kleine Scheibchen Serviettenknödel ein bisschen mager dazu. Eine Seite der an sich sehr schmackhaften Knödel, natürlich die die nach unten liegt, mit sehr deutlichen Röstaromen. Waren vielleicht 1 – 2 Scheibchen mehr geplant, diese aber zu sehr angebrannt?
Hasan fragt zwischendurch nach, ob alles Recht ist. Mein Mann zeigt ihm die Röstaromen. Er bietet Ersatz an, aber so lange wollen wir nicht warten. Er verspricht dies an die Küche weiterzugeben. Und siehe da: Wenig später steht er wieder bei uns, gibt die Entschuldigung der Küche weiter und bietet nach dem Essen ein Schnäpschen oder Espresso an. So sieht perfekter Service aus, der Espresso wurde als doppelter Espresso serviert.
Bei mir gewann die Regenbogenforelle aus dem nahen Wispertal , gebraten, zerlassene Butter, Mandeln und kleine Kartöffelchen zu € 17,00.
Gebratene Forelle
An der Forelle gibt es gar nichts zu beanstanden. Die Haut schön knusprig, die Forelle innen schön saftig. Der Bauchraum mit frischem Thymian aromatisiert. Kleine Kartöffelchen dazu. Die zerlassene Butter mit Mandeln im separaten Schälchen. Dill, Zitronenscheiben und für ein bißchen Feuer ein Stück Peperoni. Ich bin absolut zufrieden.
Bei der Wahl der Speisen legt man Wert auf regionale Zutaten. Die Herkunft wird teilweise auf der Karte und auf einer Schiefertafel deklariert.
Am Nebentisch wird die Spezialität, Schlossente im Ganzen gebraten, auf dem Servierwagen vorgefahren. Hasan tranchiert sie fachmännisch für die Gäste.
Paparazzibild: Die Schlossente am Nebentisch
Im Innern ist alles geräumig, aber auch verwinkelt. Dadurch sehr gemütlich.
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Alles sehr gepflegt, eine schöne Weinstubenatmosphäre. Die Toiletten piccobello. Vogelgezwitscher aus dem Lautsprecher. Sicherlich ein Service für japanische Gäste, die Toilettengeräusche verabscheuen. Ich fand es auch sehr angenehm!
Im Hof gibt es inzwischen Livemusik. Auch die passt hier und ist nicht zu laut. Anders als das stündliche Glockenspiel. Wir sitzen genau davor und wenn das loslegt, sind alle wach und können nur noch zuhören.
Das Glockenspiel mit bewegten Figuren
Zwischenzeitlich ist der Hof komplett mit Gästen gefüllt und ein nettes Ehepaar gesellt sich noch zu uns an den Tisch. Wir könnten noch ewig sitzen, aber wir haben ja auch noch ein Stück zu fahren. Außerdem haben wir keinen Schimmer, wie lange die Rheinfähre fährt.
Hasan ist zur Stelle, zahlen per EC-Karte kein Problem.
Ich muss mich mal wieder korrigieren: Vorurteil Drosselgasse war falsch- es hat mir hier herrlich gefallen und wir kommen bestimmt bald wieder. Und man kann trotz Touriziel toll essen und bekommt einen perfekten freundlichen Service. Danke an Hasan!