"Ein Lieblingsitaliener"
Geschrieben am 19.11.2014 2014-11-19
"Eine sehr gute Adresse"
Geschrieben am 19.11.2014 2014-11-19 | Aktualisiert am 01.02.2015
"Libanesisches-arabisches Restaurant, handwerklich gute Küchenleistung mit Höhen und Tiefen, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis"
Geschrieben am 01.11.2014 2014-11-01
In den 70ern hieß der Inhaber Albertino, die Tische waren rotweiß kariert eingedeckt, man wurde mit Sprüchen begrüßt wie „lange nicht gesehen, du waren in Gefängnis? „ oder „wo du hast gelassen die Freundin, die mit Figur von Pininfarina?“ Sitzen bleib man nicht lange, kaum war man mit Essen fertig, lag schon die Rechnung auf dem Tisch, denn an der Tür standen die Leute Schlange. Später für lange Zeit hieß der Inhaber Detlef, die frühere rechte Hand von Albertino bis Ende der 90er Jahre der letzte Inhaberwechsel erfolgte. Seitdem wird der Laden von Salvatore betrieben, davor in der Küche und im Service tätig.
Seit kurzem gibt es noch Pizza Pazza Pronto an anderer Stelle, von hier aus wird Wuppertal mit Pizzen und Nudelgerichten außer Haus beliefert.
Die Karte ist seit den frühen Zeiten fast die gleiche geblieben. Natürlich sind Gerichte dazu gekommen, sind welche weggefallen. Aber die Klassiker sind geblieben. Die Qualität der Pizzen, der Salate und der Nudelgerichte ebenfalls. Früher beliebt in der Studentenszene wegen der preiswerten Gerichte sind es heute noch die gleichen Personen die hier speisen. Mittlerweile in die Jahre gekommen, mittlerweile mit ihren Kindern und Enkeln. Kontinuität nicht nur in der Speisekarte.
Was hat sich geändert? Nicht die Bahnhofsuhr die schon seit Urgedenken über dem Eingang hängt und die 2 x am Tag die richtige Zeit anzeigt, nicht das Ambiente, die bleiverglasten Scheiben die von außen ein schummriges Licht einfallen lassen, auch die Leute stehen noch im Eingangsbereich und warten darauf, dass Tische frei werden. Das passiert seltener als früher, mittlerweile kann man reservieren, was unbedingt geboten ist, nur zu zweit kann man mal Glück haben, es liegt auch daran, dass man heute sitzen bleiben kann und nicht die Rechnung präsentiert bekommt: "avanti avanti“ die nächsten Gäste warten schon.
Man merkt es, mein Lieblingslokal, hier fühle ich mich zu Hause, hier werden Familienangelegenheiten besprochen, hier wird Urlaubsbeginn gefeiert, Wiedersehen gefeiert, wurden Ferienbeginn und Zeugnisvergabe gefeiert und auch Jahrestage begangen.
Wer bis hierhin gelesen hat, jetzt wird es konkreter. Die Einrichtung nicht gerade wunderschön, Holzstühle und Tische, nett mit weißen Tischdecken eingedeckt, Kerzen dürfen nicht fehlen, halbhohe Wandverkleidungen in dunkelbraun gebeiztem Holz, die Wände ocker, rot und dunkelbraun gestrichen, der Boden Teppichfliesen von undefinierbarer Farbe. Das geht alles schöner und edler, aber ich fühle mich hier trotzdem wohl. Die Speisekarte enthält einen Querschnitt der italienischen Küche, verschiedene Vorspeisen, Salate, Pizzen, Pasta, Fleisch- und auch einige wenige Fischgerichte. In den letzten Jahren hoch und wieder runter gegessen. Dazu sind auf Wandtafeln noch zusätzliche Gerichte angeschlagen. Alles ist zu empfehlen, man wählt nicht falsch. Der Service immer freundlich auch in der größten Hektik und das liegt nicht nur daran, dass wir Stammgäste sind. Hier wird jeder herzlich begrüßt.
Wir wählen heute eigentlich wie immer einen Salat als Vorspeise, heute Insalata Rodolfo (Tomaten, Eisbergsalat, Gurken, Eier, Schinken und Zwiebeln) mit Hausdressing € 6,50 dazu gibt es ein Pizzabrot (eine Pizza nur mit Knoblauchöl bestrichen) € 2,50, als Hauptgericht eine Pizza Spezial € 8 mit Salami, Schinken, Sardellen, Thunfisch, Artischocken und Kapern und eine Pizza Spinaci € 6,50 mit Blattspinat und Knoblauch. Dazu einen halben Liter offenen Pinot € 7,50 und eine Flasche Pellegrino € 4,40.
Die Getränke kommen schnell, auch der Salat lässt sich nicht lange auf sich warten. Der Eisbergsalat ist knackig und frisch, das Dressing wie immer so weit ich zurückdenken kann, schmackhaft, cremig, mit Joghurt und Mayonaise angemacht. Auf Wunsch gibt es auch Essig- und Öldressing oder Oliven zum Salat. Ich mag den Salat und egal wo ich hinkomme, das Dressing ist für mich ein Maßstab nachdem ich andere bewerte.
Die Pizzen kommen in gutem zeitlichen Abstand, nicht zu üppig belegt, die Zutaten schwimmen nicht im Käse, der Teig ist schön dünn und gut ausgebacken, der Käse schön verlaufen. Auch die Pizzen sind für mich der Maßstab an denen ich andere Lokale messe. Besser? Allenfalls in Italien. Im Gegensatz zu früher hat sich bei den Nachspeisen etwas getan, gab es früher nur Tartfo oder eine Zabaione ist hier Tiramisu dazu gekommen oder seit neuestem Mascarpone alla Grappa € 4,50 – köstlich. Beschlossen wird das Ganze mit 2 wunderbaren cremigen Espressi € 1,70. Dazu gibt es in de Regel noch einen Grappa.
Für das Essen – heute Pizza - dafür gibt es glatte 5 Sterne. Der Service, wir sind ja hier nicht in einem Nobelrestaurant bekommt diesmal auch 5. Das Ambiente hat natürlich Schwächen, da gibt es sicherlich was zu verbessern, drei Sterne vergebe ich aber trotzdem mit gutem Gewissen. Sauber ist es, auch wenn ich den Teppichboden nicht mit der Lupe betrachten würde.
Fazit: Ein Italiener zum Wohlfühlen, zumindest für uns, wie auch für alle anderen Stammgäste. Vielleicht habe ich auch eine rosa Brille auf, aber dann würde ich auch 5 für das Ambiente vergeben Wir fühlen uns hier wie zu Hause und wurden auch noch nie enttäuscht.