"Buona cucina italiana"
Geschrieben am 09.02.2016 2016-02-09 | Aktualisiert am 14.10.2016
"Bei Georgios hatte Pina einen Stammplatz"
Geschrieben am 08.02.2016 2016-02-08 | Aktualisiert am 04.06.2016
Kulinarischer Kalender Frühjahr / Sommer 2016
Liebe Gäste,
Die kalte Winterzeit neigt sich dem Ende zu und der Frühling steht bald vor der Tür. Ringsum fängt es an zu blühen und wir alle möchten uns von den ersten warmen Sonnenstrahlen verführen lassen.
Daher möchten wir gerne angenehme, anregende Augenblicke im neuen Jahr 2016 mit Ihnen teilen. Der Frühling ist nicht nur für uns eine ganz besondere...
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"Senior fährt in Pizzeria"
Geschrieben am 17.12.2015 2015-12-17
Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | Ruhetag |
Mittwoch: | 18:30 - 23:00 Uhr |
Donnerstag: | 18:30 - 23:00 Uhr |
Freitag: | 18:30 - 23:00 Uhr |
Samstag: | 18:30 - 23:00 Uhr |
Sonntag: | 18:30 - 23:00 Uhr |
* Also hinein in ein Restaurant, dass erst vor wenigen Monaten in der Wuppertaler City eröffnet hat. Das Restaurant ist übersichtlich, geschätzt etwa 50 Plätze. Ein Ambiente das gefällig ist, irgendwo angesiedelt zwischen Restaurant und Bistrorante. Die Bestuhlung in Tarrakotta-Farben, helle Wände, sauber und ordentlich eingedeckte Tische mit Stoffservietten. Einige Tische stehen auf einer Empore. An den Wänden große Schwarz-Weiß Fotos mit Motiven von Italo-Movies, aus der Zeit von Sophia Loren. Werden hier italienische Klischees bemüht ? Ja vielleicht, aber sehr dezent. Jedenfalls viel besser als Dekoelemente bestehend aus venezianischen Plastikgondeln. Mit anderen Worten, nett, zeitgemäß, aber nicht zu edel oder aufdringlich. - Wir wurden von einem sehr jungen und sehr freundlichem Kellner begrüßt. Er fragte nach der Reservierung, nein reserviert hatten wir nicht. Er bot uns einen "2er Tisch" auf der Empore an. Wir nahmen diesen Platz gerne an, eine Platz mit einer erhöhten Aussicht auf das Restaurant. Erst jetzt viel uns auf, dass sich die Küche offen in dem Restaurant befindet. Wir waren zunächst die einzigen Gäste. Verständlich, es war erst 18:00 Uhr.
* Der symphatische Kellner brachte 2 makellose Speisekarten und eine Weinkarte. Das Angebot deckte fast vollständig die italienische Küche ab. Neben Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten, auch etwas für den kleinen Hunger wie Pasta und ein paar Pizzen. Sehr ausgewogen, nicht zu viel, nicht zu wenig. Der freundliche Service fragte ob wir bereits Getränke bestellen wollten. Wir wollten ! Für Hasimausi einen offenen Chianti Classico und ein Pellegrino. Für mich ein Getränk aus Warstein, da Kölsch nicht angeboten wird. Es gibt schlimmeres. Der offene Wein wurde aufmerksam am Tisch ausgeschenkt, ich erhielt das gewünschte Warsteiner. "Haben Sie schon gewählt ?" fragte der Service. Wir hatten. Zum Einstieg Antipasti-Teller (a 11,- Euro). Als Hauptgericht für die Dame einen Salat mit Rinderfiletspitzen (10,- Euro). Hasimause machte gerade mal wieder Diät und das bereits zum dritten mal in diesem Jahr. Und wir haben gerade erst Ende Januar. Nun gut, so etwas muss man jetzt am Tisch nicht aussprechen. Für mich als Hauptgericht Saltimbocca alla Romana (17,- Euro). Wobei ich den Wunsch aussprach, dass man mir doch bitte anstatt der Rosmarinkartoffeln als Beilage etwas Pasta servieren möge. Spontan bot der Kellner 3 verschiedene Pasta-Alternativen an. Klasse, wo man doch in deutschen Restaurants fallweise immer mal wieder bei Sonderwünschen die Antwort bekommt: "Muss isch mal inne Küsche fragen". - Gerade hatte der Service erst die Bestellung aufgenommen, war er schon wieder am Tisch. Serviert wurde ein Gruß aus der Küche. Dazu zündete er eine Kerze an, lächelnd mit dem Hinweis auf "Romantico". Italiener wissen immer sehr genau wann der Zeitpunkt geeignet ist, Charme zu versprühen. - Der Gruß aus der Küche bestand aus wunderbarem geröstetem Brot, einer Quarkcreme und Lauchbutter. Nett präsentiert, gefällig. Natürlich vollständig für mich. So etwas muss man nicht teilen, wenn die Dame gerade "diätet".
* Weitere Gäste trafen ein, offensichtlich hatten alle reserviert. Unser eifriger Kellner servierte die Antipasti. Optisch gelungen präsentierten sich eingelegte Pilze, Paprika, Auberginen, Zuchinni etc. Dazu noch etwas Käse und Schinken. So wie man es beim Italiener kennt. Allerdings relativ großzügig portioniert. Hasimausi war voll des Lobes. Logisch bei einer solchen Ansammlung von Gemüse. Mir war die Antipasti etwas sehr gemüselastig. Etwas mehr Schinken und dazu noch Salami hätte ich mir schon gewünscht. Das ich sowieso immer zu wenig Gemüse esse, wurde natürlich von meiner Dame mal wieder angemerkt. Nun gut, es schmeckte mir trotzdem, denn insgesamt machte die Vorspeise einen guten Eindruck. Die Qualität überzeugte. Der aufmerksame Service übersah nicht, das wir kein Brot mehr hatten. Nur leider übersah er mein wieder leeres Warsteiner-Glas. Der Padrone erschien, fragte nach der Zufriedenheit und ob die Hauptgerichte sofort oder erst etwas später serviert werden sollten. Sehr aufmerksam, uns drängt nichts, piano, piano. - Wir nutzen die Zeit um uns etwas umzuschauen. Im Hintergrund dezente Musik, klassische italienische Canzoni, was auch sonst. Von der Empore fällt der Blick in die offene Küche. Dort tätig der sehr emsige Koch. Während er sich angeregt mit dem Padrone unterhielt, kochte er eher spielerisch und ganz agil am Herd. Am anderen Ende der Küche arbeitete ruhig, schweigsam und voll konzentriert der Pizzabäcker. Der Padrone servierte neben dem Kellner inzwischen auch. Beide erhielten Unterstützung von einer jungen Dame, die Brot oder Getränke servierte. Das Team agierte ruhig und eingespielt. Keine Hektik, keine Mißverstädnisse, in der Ruhe liegt die Kraft. - Die Hauptgerichte wurden serviert.
* Auf einem sehr großen und sehr tiefen Teller der Salat für meine Dame. Darüber und daneben ausreichend Rinderfiletspitzen. Auch damit ging der Koch nicht sparsam um. "Oh, schaut aber schon gut aus", so der erste Kommentar von Hasimausi. Gleiches galt für mein Saltimbocca. Drei wirklich ordentliche, dünn geschnittene Stücke vom Kalb, abgedeckt mit getrocknetem Schinken und Salbeiblättern. Dazu Fettuccine al dente. Der erste Biss offenbarte einen perfekten Dreiklang. Eben Kalb, plus Schinken, plus Salbeiblätter. Wir waren sehr zufrieden. Doch plötzlich horchten wir auf. Was war das ? Hatten wir bisher die Musik in dezenter Lautstärke wahrgenommen, erschallte nun unüberhörbar eine kräftige, sonore Stimme durch das Restaurant. Nein nicht aus der elektronischen Konserve, sondern live. Irgendwo angesiedelt zwischen Luciano Pavarotti und Eros Ramazotti. Es war der Koch der nun neben seiner Arbeit am Herd, die Canzoni live intonierte. Wunderbar! Ein Blick aus dem Fenster machte deutlich das wir uns immer noch im Tal der Wupper befanden, obwohl ich gerade er das Gefühl hatte, im römischen Trasteverde zu sitzen. Was uns als erstmalige Gäste verwunderte, war wohl für die anwesenden Stammgäste nichts ungewöhnliches. Das der Koch ab und zu auch mal zum Gesang neigt, ist wohl eher die Regel und nicht die Ausnahme. Die italienischen Momente im Leben erlebt man somit auch mal plötzlich und unerwartet. - Auf ein Dessert verzichteten wir wie oftmals, mit Ausnahme von Espresso und Ramazotti.
* Das Fazit: Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Auch wenn der Service mal ein leeres Glas übersehen hat (Peanuts), verdient er 5 Sterne, also die volle Punktzahl. Das Essen war tadellos, einzig bei der Antipasti kann man noch geringfügig etwas nachbessern. Daher dafür gerne 4,5 Sterne. Perfekt die Sauberkeit, ebenso 5 Sterne. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut und verdient damit auch die volle Punktzahl. Und das Ambiente ? Müßig darüber zu diskutieren, ob einem die Wandfarbe gefällt oder nicht, oder ob man die Bilder für stilvoll hält oder für Klischees. Entscheidend ist vielmehr, wie wohl man sich gefühlt hat. Wir fühlten uns dort sehr wohl und kommen gerne und mit Sicherheit wieder.
Tante grazie und dem Padrone und seinem Team ganz viel Erfolg für sein neues Restaurant und viele nette Gäste. Oder ganz einfach > In Bocca al Lupo < .
Update im Oktober 2016
Wir sind dem Restaurant seither treu geblieben. Leider hat der singende Koch das Restaurant inzwischen verlassen. Hinsichtlich der Kochkünste wurde ein ebenso guter und damit ebenbürtiger Nachfolger gefunden. Ob er über ähnliche stimmliche Qualitäten verfügt, wissen wir nicht. Bisher blieb er stumm. Aber Kochen kann er und deswegen gehen wir ja dorthin.