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Allgemeines
Mein Sportkegelclub hatte in diesem Jahr vom 4. bis 7. Juni einen 4-tägigen Vereinsausflug ins Erzgebirge unternommen. Unser Quartier war das Landhotel zu Heidelberg im Kurort Seiffen, nahe an der tschechischen Grenze. Es befindet sich in Fahrtrichtung Grenze linkerhand am Ortsausgang. Genügend Parkplätze stehen gegenüber dem Hotel und auch vor und neben dem Hotel zur Verfügung. Landhotel zu Heidelberg klang für mich im Vorfeld etwas verwirrend. Die Aufklärung gab es vor Ort. Nicht weit weg davon befindet sich der Namensgeber, ein Berg namens Heidelberg.
Das zu dem Hotel gehörende Restaurant ist in drei verschieden große Gaststuben unterteilt. Eine schöne Terrasse seitlich vor dem Haus bietet sich bei schönem Wetter zum Verweilen an. Näheres hierzu kann man auch auf der Homepage des Hotels schön nachlesen. Leider steht dort nichts zu den Öffnungszeiten drauf. Ich denke aber mal, dass es ganztägig geöffnet hat. Auch die Küche scheint ab dem Mittag durchgängig geöffnet zu sein.
Mit 42 Personen, darunter 5 Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren trafen wir am Fronleichnamstag, der ja in Sachsen kein Feiertag ist, gegen 15.30 Uhr mit unserem Reisebus auf dem Parkplatz des Hotels ein.
Der Service
Wir wurden schon im Bus vom Chef des Hauses freundlichst mit einem Glückauf begrüßt und für alle die Zimmernummer mitgeteilt. So konnte sich jeder dann an der Rezeption seinen Schlüssel abholen und sein Zimmer beziehen. Diese Freundlichkeit zog sich dann durch unseren gesamten Aufenthalt.
Man merkte in diesen Tagen deutlich, dass hier großer Wert auf die Zufriedenheit der Gäste gelegt wird. Mehrmals während unseres Aufenthaltes wurde ich als Leiter der Gruppe vom Chef nach eventuellen Sonderwünschen gefragt. Sehr lobenswert empfand ich auch, dass er eine unserer Keglerinnen, die am Samstag plötzlich den ganzen Tag über Zahnschmerzen hatte, auf Nachfrage am Abend nach einem zahnärztlichen Notdienst sie höchstpersönlich mit dem Auto zu diesem brachte und nach gezogenem Zahn später wieder abholte.
Die Kellner und Bedienungen waren offensichtlich vom Fach. Vor allem merkten sie sich gut, was an den jeweiligen Tischen ein jeder für Getränkebestellungen im Laufe des Abends hatte. Selbst, wenn wir nach dem Abendessen teilweise die Plätze gewechselt hatten und an einem anderen Tisch Getränkenachschub bestellt hatten. Und dieser Nachschub wurde meistens schon vom aufmerksamen Keller erfragt.
Es mussten immer nur die Getränke abgerechnet werden, da unser Abendessen im Rahmen der gebuchten Halbpension schon inbegriffen war. Korrekt wurde einem nach dem Bezahlwunsch immer der Beleg gebracht, und ohne dass man dem Kellner sagen musste, was man im Laufe des Abends so getrunken hatte, war immer alles schon korrekt aufgeführt.
Das Servieren des Abendessens wurde tischweise von drei Kräften erledigt. Bis mit der Vorspeise begonnen wurde, war meistens schon das nächste Getränk fällig. Dies wurde zwischendurch recht flott erledigt. Die Wartezeit zwischen den drei Gängen war angemessen und auch das Abräumen des Geschirrs erfolgte jeweils zeitnah.
Ich denke mal, das ich guten Gewissens für den Service 4 Sterne vergeben kann.
Das Essen
Da wir tagsüber ja mit dem Bus oder zu Fuß unterwegs waren, wurde im Hotel nur gefrühstückt und zu Abend gegessen.
Ein Frühstücksbuffet, das mit einer vielfältigen Auswahl glänzte, die ich hier jetzt nicht im Einzelnen aufführe, eröffnete jeweils den Tag.
Die Tische waren entsprechend eingedeckt. Der Kaffee stand in großen Thermoskannen schon auf dem Tisch. Immer eine Kanne für zwei Personen, da konnte man sich ordentlich nachschenken. Kaba, oder auch Tee für die Kinder oder diejenigen, die keinen Kaffee mögen, musste beim Personal bestellt werden. Säfte schenkte man sich selber aus Glaskrügen in ein Glas ein.
Besonders hervorzuheben sind hierbei aus meiner Sicht die tollen Backwaren sowie die Eierspeisen, wobei Spiegeleier auf Wunsch frisch in der Pfanne gemacht und an den Tisch gebracht wurden. Das Auffüllen ging auch meist recht flott über die Bühne.
Zum Abendessen gab es für jeden ein 3-Gang-Menü. Vorspeise und Dessert waren jeweils eine Überraschung. Für den Hauptgang konnte man beim Frühstück aus drei verschiedenen Gerichten dasjenige aussuchen, was einem an diesem Tage zusagte. Für jeden Tisch ein DIN-A-4-Blatt mit den drei Gerichten darauf und der Option eine ganze oder eine halbe Portion zu bestellen. Ein Strich vor dem Wunschgericht war quasi die definitive Bestellung. Für die Kinder lag eine separate Kinderkarte auf dem Tisch, aus der sich die lieben Kleinen was Leckeres aussuchen konnten. Und wenn einem Kind nicht nach einem Essen aus der Kinderkarte zusagte, war eine Umbestellung auf alle Fälle möglich.
Am ersten Abend war ja logischerweise noch keine Möglichkeit vorhanden, vormittags anzukreuzen und so waren alle gespannt, was es zu essen gab. Ich beschreibe hier aber nur das, was ich selbst gegessen habe.
Als Vorspeise eine hausgemachte Spargelcremesuppe, nicht zu cremig, sondern etwas leichter, schön heiß und sehr gut gewürzt mit tollem Geschmack. Croutons und einige Kräuter passten hervorragend dazu und gaben dem ganzen auch optisch einen appetitlichen Anblick. Mir schmeckte sie hervorragend.
Beim Hauptgang war Schweinebraten angesagt. Zwei nicht allzu dicke Scheiben, wenig Fett, zart, gut zu schneiden wie auch zu kauen. Die Soße dazu hätte allerdings einen Ticken mehr gewürzt sein können. Sie war mir etwas zu fad und auch zu dünn. Gut wiederum das Sauerkraut, das mit auf dem Teller in der Soße lag, genau wie die drei halben Kartoffeln, die sogenannte Sättigungsbeilage. Diese waren wiederum sehr gut gegart, schön im Biss und Geschmack. Nur ich als fränkischer Bayer wie auch alle anderen hätten sich statt Kartoffeln wohl lieber Klöße dazu gewünscht. Na ja, andere Gegend, andere Zusammenstellung. Trotzdem kann ich dem Schweinebraten guten Durchschnitt attestieren, da hab ich schon öfter weniger gute serviert bekommen.
Das Dessert an diesem Abend war noch mal was ganz Gutes. In einem höheren Glas mit kleinem Durchmesser befanden sich 3 Schichten. Fruchtsoße, Eis, Sahne. Alles leicht ineinanderfließend. Mit dem dazugehörigen Löffel konnte man alle drei Schichten gleichzeitig in den Mund aufnehmen. Super kalt und super köstlich. Von dem Dessert habe ich, wie auch an den anderen Tagen leider kein Foto machen dürfen, es hat meine Gattin und Freunde am Tisch gestört.
So blieb mir auch am zweiten Abend nur die Möglichkeit schnell mal außer meinem Gericht, das meiner Lieben neben mir abzulichten. Sie wählte am Morgen paniertes Rotbarschfilet mit kalter Eiersauce in Röstibooten, dazu Mischgemüse. Kommentar: sehr gut.
Ich hätte dies wohl auch bestellt, wollte aber nicht das gleiche essen, wie meine Gattin und entschied mich für Hähnchenbrustfilet mit Ratatouille und gefüllten Maultaschen. Auch eine gute Wahl. Die Hähnchenbrust auf den Punkt gebraten, ordentlich gewürzt, zart. Das Ratatouille kräftig, gut weich gekocht, aber nicht vermatscht. Passte gut zu den Maultaschen, die ich eigentlich sonst immer eher in einer kräftigen Brühe esse. Lodda war zufrieden. Anschließend noch einen kleinen Eiscafé als Dessert. Satt.
Ach ja, als Vorspeise wurde ein kleiner Salat gereicht, der mit einer frischen Auswahl von klein geschnittenen verschiedenen Gemüsen, etwas Blattsalat und einem wohlschmeckenden Joghurtdressing glänzte.
Nun zum letzten Abend.
Vorspeise: Auf einem kleineren Teller etwas Pfannkuchen mäßiges, ein etwa 1 cm dickes Teil mit gelbem Touch und leicht gebräunter Oberfläche. Kleine Speckstücke befanden sich in der Masse. Ich und meine Tischgenossen konnten uns nicht einigen. War es Polenta oder nicht? Wir rätselten, fragten aber auch nicht nach. Fakt ist, dass es uns gut geschmeckt hat.
Mein Hauptgericht: Tafelspitz mit Meerrettichsauce und Klößen. Hier hätte ich eigentlich eher Kartoffeln erwartet. Nun ja. Es war ungewohnt, aber die vermutlich selbstgemachten Klöße mit ein paar Speckstücken drinnen waren sehr gut dazu passend. Das Fleisch wunderbar zart, bestens zu kauen. Die Sauce genauso wie sie mir am besten schmeckt. Nicht zu dick und auch nicht zu scharf. Ich mag es nämlich nicht, wenn einem beim Essen die Tränen kommen. Meiner Frau hat etwas Schärfe gefehlt. Aber insgesamt auch ein leckeres Hauptgericht.
Nicht meinen Geschmack getroffen hat das abschließende Dessert. Wieder im Glas ein Obstsalat mit einer Creme obendrauf, deren Zubereitung nicht meinen Geschmack traf. Ich wollte es schon stehen lassen, als mir mein Tischnachbar offerierte, dass, wenn man die Creme mit dem Löffel unter den Obstsalat mischt und etwas verrührt durchaus zufrieden mit dem Geschmack sein kann. Also gut, gesagt, getan, gegessen. So schlimm war es dann doch nicht.
Alles in allem würde ich die Speisen innerhalb der Halbpension als gute gutbürgerliche Küche bezeichnen.
Und aus diesem Grunde denke ich mal, dass 3,5 Sterne eine faire Wertung sind.
Die Speisekarte des Restaurants weist etliche Gerichte auf, die bei einer À-la-carte-Bestellung meinerseits erste Wahl gewesen wären.
Das Ambiente
Man ist in einer Gegend zu Gast, in der sich alles das ganze Jahr über um die Räuchermännchen und sonstigen Weihnachtsschmuck dreht. Dieses Brauchtum wir hoch gehalten, weil man in dieser Gegend überwiegend davon lebt. Und so sind auch die Räumlichkeiten des Restaurants an den Fenstern und in den Nischen sowie die Eingänge ins Hotel überwiegend mit den erzgebirglichen kleinen und großen Schnitzereien bestückt. Schön anzusehen, kann man teilweise auch kaufen. Insgesamt hat es besonders den Frauen gut gefallen. Man muss es halt mögen. Und für Einheimische ist dies der Normalfall.
Die Sauberkeit
Im Hotel- und Restaurantbereich gab es überhaupt nichts zu beanstanden. Auch die Tioletten, die sich für Restaurantbesucher ein paar Treppen weiter unten befinden, waren in einem gepflegten und sauberen Zustand.
Mein Fazit
Wir fühlten uns wohl über die Tage unserer Anwesenheit. Ich denke, dass ich sowohl Restaurant als auch Hotelbereich wärmstens empfehlen kann. Man ist für Tagungen und Seminare gerüstet. Eine Sauna und auch ein Wellnessbereich mit diversen Massagen (einsehbar auf der Website) runden das Angebot ab. In der Kategorie Landhotel und -Restaurant gehört dieses Haus in Seiffen bestimmt zu den Guten.
Gesamteindruck (nach „Küchenreise“)
3,5 – wenn es sich ergibt, gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)