Besucht am 12.09.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 19 EUR
Am nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem „1921“ numerisch die Schlagzahl deutlich erhöht wurde . In Wahrheit spielt die neue Zahl nun auf das Gründungsjahr des Vereins an.
Ob man hier im Vergleich zum Vorgänger nun auch gastronomisch eine deutliche Nummer draufgelegt hat, kann ich mangels eines Besuches in vormaligen „Neunzehn“ leider nicht erläutern. Aber nach wie vor darf man auch ohne Platzreife den kulinarischen Schwung und die Präzision des LTGK testen.
Es sollte aber nicht nur das Mittagsangebot sein, dass meine Neugier auf einen Besuch in dieser abseits vom üblichen Touristenstrom gelegenen Neueröffnung weckte, sodass ich meinen jüngsten Tagesausflug an die Lübecker Bucht auch sogleich dafür nutze. Das Clubhaus des LTGK. Freisitz auf der Terrasse.
In Travemünde zur Saison ungewohnte aber dadurch auch sehr angenehme Ruhe ist es auch gleich, womit die Beschreibung des Ambiente beginnen sollte. Kann man an der „Vorderreihe“ vielleicht dem streitbaren „Hobby“ des „Leute gucken“ in Hülle und Fülle frönen, so gefällt hier doch eher der weitläufige Blick über das gepflegte Grün. Dieser wird in dem linksseitig im Clubhaus gelegenen Restaurant natürlich durch eine vergläserte Front ungestört geboten.
Eine Terrasse fügt in der warmen Jahreszeit selbstverständlich noch viele Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel in Form von einfachen, ungepolsterten Bistro-Stühlen und Tischen hinzu. Da es an diesem Tag im Spätsommer aber gerade zum Wetterwechsel kam, nahm ich mit dem Innenbereich Vorlieb. Blick aus dem Restaurant über den Golfplatz. Interieur.
Bei der Innengestaltung lässt man den erwähnten freien Blick aufs heilige Grün durch unverzierte helle Wandfarbgebung in gelungener Weise am besten wirken. Dem passt sich farblich auch der Boden, sowie die stoffbezogenen Stühle an, die guten Sitz gewähren. Schlüssig erschien mir bei diesen die Verteilung von Exemplaren mit und ohne Armlehnen aber nicht, schien sie doch komplette zufällig gewählt.
Wandseitig spielt eine bequeme Couch da ebenfalls mit.
Die Tische bilden den einzigen dunklen Kontrast, der sich aber wiederum gut mit den grünen Platzdeckchen verträgt.
Hinter dem Gastraum befindet sich zudem noch ein kleiner Barbereich mit einigen Ledersesseln.
Das wirkt alles stimmig und passt sehr gut zum Golfclubhaus-Kosmos.
Zu meiner Einkehrzeit an diesem späten Mittag waren eine Frau und ein Mann mittleren Alters als für den Service zuständig. Sie begrüßten mich freundlich und reichten auch sogleich die Karte am Platz. Für die Bestellaufgabe dauerte es dann doch angesichts des recht leeren Restaurants etwas lange, da hätte ich mir einen höher frequentierten Kontrollgang im Gastraum gewünscht. Mit Smalltalk und Nachfrage nach der Zufriedenheit bewies die Servicedame eine tolle Aufgeschlossenheit und Gastnähe. Beim Servieren des Gerichts wurde dieses auch erläutert. Erfreulich gestalte sich zudem mein gewährter Extrawunsch einer zusätzlichen Sättigungsbeilage zu meinem Gericht aus der Vorspeisenkategorie.
Wie bereits erwähnt, bietet die Speisekarte des Restaurants eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte, die werktags jeweils Gericht zwischen 12-15 Uhr für stets 10 € bietet.
Die reguläre Karte präsentiert sich deutsch-mediterran mit italienischen Vorspeisen und Pasta auf der einen, aber auch Dorsch, Schnitzel und natürlich einem Burger auf der anderen Seite. Der 2-seitige Umfang des Angebotes weckt zudem die erfreuliche Hoffnung, dass man sein Repertoire nicht mit allerhand Convenience künstlich streckt.
Eine extra „Klub-Karte“ vereint zudem noch 6 als „beliebte Klassiker“ titulierte Gerichte, wie zB regional bekannter Matjes oder Roastbeef, aber auch Bauernfrühstück, Currywurst, Caesar Salad und Flusskrebs-Linguine.
Preislich wird auch bei den Hauptgerichten hier die 30 € Grenze nicht überschritten.
Summa summarum zieht man sich also weder den Handschuh „Gourmet“ an, reiht sich aber auch nicht zu sehr in ein Sammelsurium von bekannten, internationalen Convenience-Speisen mit hoher Gewinnmarge ein.
Das Mittagsgericht „Rindergeschnetzeltes mit Reis und Salatbeilage“ an diesem Dienstag konnte mein Interesse daran, was die „Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch und Kürbis“ von den Vorspeisen alles zu bieten hat, trotz des attraktiven Preises, nicht überlagern, sodass ich jenes für 16 € wählte. Wie bereits zuvor erwähnt war ich erfreut, dass meine Wunsch nach Salzkartoffeln als Extra-Sättigungsbeilage gerne gewährt wurden, die sich dann am Ende in einem Zusatz von 3 € auf der Rechnung als angemessen widerspiegeln sollten.
Im kaum gefüllten Restaurant stand nach 15 Minuten dann auch folgender Teller vor mir. Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Salzkartoffel-Beilage.
Der erste Blick war dann leider doch etwas enttäuschend, denn in Wahrheit war die „Variation“ nur ein Aufschnitt von 8 Scheiben geräucherten Hirschfilets. Das das Fleisch kalt daherkam,m war natürlich für eine Vorspeise erwartbar, allerdings hätte ich mir gerade angesichts der Räucherung einen noch kernigeren Wildgeschmack erhofft. Bereits optisch sieht man den Scheiben auf dem Bild wohl zudem an, dass die Räucherung dem Fleisch in Sachen Saftigkeit doch arg zugesetzt hat.
Dieser Kritik am Hauptdarsteller möchte ich aber auch unverzüglich ein positives Aber folgen lassen, besteht doch ein Gericht immer aus dem Zusammenspiel mehrerer Komponenten. Genau hierbei bewies das Küchenteam letztendlich nämlich doch, dass sie Handwerk und Geschmackssinn beherrscht.
Das Kürbisragout im Schälchen erfreute mich mit optimaler Balance aus Cremigkeit und Biss und war, für die Kürbis-Süße passend, mit etwas Säure versehen.
Auch der Salat aus Blattsalaten mit Karotten- und Kohlrabistiften war dank einer großzügigen Marinierung mit Apfelessig-Senf-Dressing wahrlich eine Erfrischung.
Selbst die kleinen Tupfen mit Creme von roter Bete und vor allem Wasabi stellten sich schlussendlich nicht nur als Tellerdeko heraus, denn genau dank ihnen konnte ich dem Fleisch doch noch etwas Pepp und Flüssigkeit hinzufügen.
Schließlich ließ sich auch bei den noch heiss dampfenden Salzkartoffeln hinsichtlich Konsistenz und Salzgrad überhaupt nichts kritisieren.
Es überwiegen also die positiven Aspekte die Abstriche beim Fleisch bei der Bewertung des Gesamtgerichtes, sodass ich dieses leichte Mittagsmahl gerne verspeiste. Trotzdem muss angesichts des Preises von 16 (+3) € dann aber beim PLV doch ein Punktabzug erfolgen, würde doch gerade ein überzeugendes Hauptprodukt diesen gehobenen Vorspeisenpreis rechtfertigen. Zudem war es ja nicht wirklich eine Variation vom Wild, die letztendlich geboten wurde.
Gesammelt bleibt mir von der Wiederbelebung der Club-Gastronomie im LTGK mit dem „1921“ also folgendes im Gedächtnis hängen.
Der Verzicht auf zusätzliche Dekoration in Kombination mit heller Aufmachung und qualitativem Mobiliar lässt dem weitläufigen Blick über den Kurs freien Lauf und wirkt somit angenehm entschleunigend im Kontrast zum Strandbereich Travemündes.
Dieser Atmosphäre war bei meinem Besuch der Service mit versierter Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zuträglich, auch wenn es nur noch ein My mehr initiative Aufmerksamkeit am Anfang sein dürfen, um eine perfekte Leistung abzuliefern. Positiv hier, auch seitens der Küche, bleibt aber natürlich auch der gewährte extra Beilagenwunsch in Abweichung zur Speisekarte zu erwähnen.
Kulinarisch will man hier das Rad neu nicht erfinden, sich von einer stämmigem Vereinsklause aber trotzdem abheben. Bei meiner Wildvariation mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Kartoffelbeilage zeigte die Küche dabei, dass sie das Abschmecken und Zubereiten absolut beherrscht. So konnte die Gesamtkomposition überzeugen. Trotzdem lässt sich nicht verschweigen, dass gerade das geräucherte Wild zum einen keine Variation darstellte und zum anderen mit seinem puren Geschmack und Konsistenz die Erwartungen nicht ganz erfüllen wollte.
Das Preisniveau von 19 € für diese Speise erwies sich für mich daher als eher zu hoch.
Gerade in der Touristenhochburg an der Lübecker Bucht zeichnet sich das „1921“ für mich aber unterm Strich trotzdem als gelungene, empfehlenswerte Bereicherung aus, da dem lauten Trubel entronnen werden kann und dabei trotzdem mit gutem Geschmack Ruhe und Sättigung gefunden wird.
Am nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem... mehr lesen
4.0 stars -
"Aus dem „Neunzehn“ wurde im Golfclub nun das „1921“, welches sich mir als wirklich ordentliche aber nicht perfekte Nummer präsentierte." NoTeaForMeAm nördlichen Ende der „Strand-Exklave“ der Hansestadt findet man den „Lübeck-Travemünder Golf-Klub“. Lange Zeit spielte man hier mit dem Restaurant „Neunzehn“ wohl darauf an, dass sich die Spieler sozusagen am 19. Loch nach absolvierter Platz-Runde noch das kulinarische „Hole-in-one“ geben können. Doch auch Gäste ohne Clubmitgliedschaft konnten natürlich gerne einkehren. Nach fast 10 Jahren war 2022 dann jedoch Schluss und die gastronomischen Pforten des Clubs wurden geschlossen.
Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem
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Doch schon am 1. März 2023 konnte eine Neueröffnung vermeldet werden, wobei mit dem „1921“ numerisch die Schlagzahl deutlich erhöht wurde . In Wahrheit spielt die neue Zahl nun auf das Gründungsjahr des Vereins an.
Ob man hier im Vergleich zum Vorgänger nun auch gastronomisch eine deutliche Nummer draufgelegt hat, kann ich mangels eines Besuches in vormaligen „Neunzehn“ leider nicht erläutern. Aber nach wie vor darf man auch ohne Platzreife den kulinarischen Schwung und die Präzision des LTGK testen.
Es sollte aber nicht nur das Mittagsangebot sein, dass meine Neugier auf einen Besuch in dieser abseits vom üblichen Touristenstrom gelegenen Neueröffnung weckte, sodass ich meinen jüngsten Tagesausflug an die Lübecker Bucht auch sogleich dafür nutze.
Das Clubhaus des LTGK.
Freisitz auf der Terrasse.
In Travemünde zur Saison ungewohnte aber dadurch auch sehr angenehme Ruhe ist es auch gleich, womit die Beschreibung des Ambiente beginnen sollte. Kann man an der „Vorderreihe“ vielleicht dem streitbaren „Hobby“ des „Leute gucken“ in Hülle und Fülle frönen, so gefällt hier doch eher der weitläufige Blick über das gepflegte Grün. Dieser wird in dem linksseitig im Clubhaus gelegenen Restaurant natürlich durch eine vergläserte Front ungestört geboten.
Eine Terrasse fügt in der warmen Jahreszeit selbstverständlich noch viele Sitzmöglichkeiten unter freiem Himmel in Form von einfachen, ungepolsterten Bistro-Stühlen und Tischen hinzu. Da es an diesem Tag im Spätsommer aber gerade zum Wetterwechsel kam, nahm ich mit dem Innenbereich Vorlieb.
Blick aus dem Restaurant über den Golfplatz.
Interieur.
Bei der Innengestaltung lässt man den erwähnten freien Blick aufs heilige Grün durch unverzierte helle Wandfarbgebung in gelungener Weise am besten wirken. Dem passt sich farblich auch der Boden, sowie die stoffbezogenen Stühle an, die guten Sitz gewähren. Schlüssig erschien mir bei diesen die Verteilung von Exemplaren mit und ohne Armlehnen aber nicht, schien sie doch komplette zufällig gewählt.
Wandseitig spielt eine bequeme Couch da ebenfalls mit.
Die Tische bilden den einzigen dunklen Kontrast, der sich aber wiederum gut mit den grünen Platzdeckchen verträgt.
Hinter dem Gastraum befindet sich zudem noch ein kleiner Barbereich mit einigen Ledersesseln.
Das wirkt alles stimmig und passt sehr gut zum Golfclubhaus-Kosmos.
Zu meiner Einkehrzeit an diesem späten Mittag waren eine Frau und ein Mann mittleren Alters als für den Service zuständig. Sie begrüßten mich freundlich und reichten auch sogleich die Karte am Platz. Für die Bestellaufgabe dauerte es dann doch angesichts des recht leeren Restaurants etwas lange, da hätte ich mir einen höher frequentierten Kontrollgang im Gastraum gewünscht. Mit Smalltalk und Nachfrage nach der Zufriedenheit bewies die Servicedame eine tolle Aufgeschlossenheit und Gastnähe. Beim Servieren des Gerichts wurde dieses auch erläutert. Erfreulich gestalte sich zudem mein gewährter Extrawunsch einer zusätzlichen Sättigungsbeilage zu meinem Gericht aus der Vorspeisenkategorie.
Wie bereits erwähnt, bietet die Speisekarte des Restaurants eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte, die werktags jeweils Gericht zwischen 12-15 Uhr für stets 10 € bietet.
Die reguläre Karte präsentiert sich deutsch-mediterran mit italienischen Vorspeisen und Pasta auf der einen, aber auch Dorsch, Schnitzel und natürlich einem Burger auf der anderen Seite. Der 2-seitige Umfang des Angebotes weckt zudem die erfreuliche Hoffnung, dass man sein Repertoire nicht mit allerhand Convenience künstlich streckt.
Eine extra „Klub-Karte“ vereint zudem noch 6 als „beliebte Klassiker“ titulierte Gerichte, wie zB regional bekannter Matjes oder Roastbeef, aber auch Bauernfrühstück, Currywurst, Caesar Salad und Flusskrebs-Linguine.
Preislich wird auch bei den Hauptgerichten hier die 30 € Grenze nicht überschritten.
Summa summarum zieht man sich also weder den Handschuh „Gourmet“ an, reiht sich aber auch nicht zu sehr in ein Sammelsurium von bekannten, internationalen Convenience-Speisen mit hoher Gewinnmarge ein.
Das Mittagsgericht „Rindergeschnetzeltes mit Reis und Salatbeilage“ an diesem Dienstag konnte mein Interesse daran, was die „Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch und Kürbis“ von den Vorspeisen alles zu bieten hat, trotz des attraktiven Preises, nicht überlagern, sodass ich jenes für 16 € wählte. Wie bereits zuvor erwähnt war ich erfreut, dass meine Wunsch nach Salzkartoffeln als Extra-Sättigungsbeilage gerne gewährt wurden, die sich dann am Ende in einem Zusatz von 3 € auf der Rechnung als angemessen widerspiegeln sollten.
Im kaum gefüllten Restaurant stand nach 15 Minuten dann auch folgender Teller vor mir.
Geräucherte Wildvariation von regionalem Hirsch mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Salzkartoffel-Beilage.
Der erste Blick war dann leider doch etwas enttäuschend, denn in Wahrheit war die „Variation“ nur ein Aufschnitt von 8 Scheiben geräucherten Hirschfilets. Das das Fleisch kalt daherkam,m war natürlich für eine Vorspeise erwartbar, allerdings hätte ich mir gerade angesichts der Räucherung einen noch kernigeren Wildgeschmack erhofft. Bereits optisch sieht man den Scheiben auf dem Bild wohl zudem an, dass die Räucherung dem Fleisch in Sachen Saftigkeit doch arg zugesetzt hat.
Dieser Kritik am Hauptdarsteller möchte ich aber auch unverzüglich ein positives Aber folgen lassen, besteht doch ein Gericht immer aus dem Zusammenspiel mehrerer Komponenten. Genau hierbei bewies das Küchenteam letztendlich nämlich doch, dass sie Handwerk und Geschmackssinn beherrscht.
Das Kürbisragout im Schälchen erfreute mich mit optimaler Balance aus Cremigkeit und Biss und war, für die Kürbis-Süße passend, mit etwas Säure versehen.
Auch der Salat aus Blattsalaten mit Karotten- und Kohlrabistiften war dank einer großzügigen Marinierung mit Apfelessig-Senf-Dressing wahrlich eine Erfrischung.
Selbst die kleinen Tupfen mit Creme von roter Bete und vor allem Wasabi stellten sich schlussendlich nicht nur als Tellerdeko heraus, denn genau dank ihnen konnte ich dem Fleisch doch noch etwas Pepp und Flüssigkeit hinzufügen.
Schließlich ließ sich auch bei den noch heiss dampfenden Salzkartoffeln hinsichtlich Konsistenz und Salzgrad überhaupt nichts kritisieren.
Es überwiegen also die positiven Aspekte die Abstriche beim Fleisch bei der Bewertung des Gesamtgerichtes, sodass ich dieses leichte Mittagsmahl gerne verspeiste. Trotzdem muss angesichts des Preises von 16 (+3) € dann aber beim PLV doch ein Punktabzug erfolgen, würde doch gerade ein überzeugendes Hauptprodukt diesen gehobenen Vorspeisenpreis rechtfertigen. Zudem war es ja nicht wirklich eine Variation vom Wild, die letztendlich geboten wurde.
Gesammelt bleibt mir von der Wiederbelebung der Club-Gastronomie im LTGK mit dem „1921“ also folgendes im Gedächtnis hängen.
Der Verzicht auf zusätzliche Dekoration in Kombination mit heller Aufmachung und qualitativem Mobiliar lässt dem weitläufigen Blick über den Kurs freien Lauf und wirkt somit angenehm entschleunigend im Kontrast zum Strandbereich Travemündes.
Dieser Atmosphäre war bei meinem Besuch der Service mit versierter Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit zuträglich, auch wenn es nur noch ein My mehr initiative Aufmerksamkeit am Anfang sein dürfen, um eine perfekte Leistung abzuliefern. Positiv hier, auch seitens der Küche, bleibt aber natürlich auch der gewährte extra Beilagenwunsch in Abweichung zur Speisekarte zu erwähnen.
Kulinarisch will man hier das Rad neu nicht erfinden, sich von einer stämmigem Vereinsklause aber trotzdem abheben. Bei meiner Wildvariation mit Kürbis, Salat und zusätzlicher Kartoffelbeilage zeigte die Küche dabei, dass sie das Abschmecken und Zubereiten absolut beherrscht. So konnte die Gesamtkomposition überzeugen. Trotzdem lässt sich nicht verschweigen, dass gerade das geräucherte Wild zum einen keine Variation darstellte und zum anderen mit seinem puren Geschmack und Konsistenz die Erwartungen nicht ganz erfüllen wollte.
Das Preisniveau von 19 € für diese Speise erwies sich für mich daher als eher zu hoch.
Gerade in der Touristenhochburg an der Lübecker Bucht zeichnet sich das „1921“ für mich aber unterm Strich trotzdem als gelungene, empfehlenswerte Bereicherung aus, da dem lauten Trubel entronnen werden kann und dabei trotzdem mit gutem Geschmack Ruhe und Sättigung gefunden wird.