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Die Reservierung klappt telefonisch und auch per Mail problemlos. Noch am selben Tag kommt in der Regel die Bestätigung per Mail. Für mich jedenfalls schon mal ein positiver Punkt. Wie oft habe ich schon Restaurants oder Geschäfte angeschrieben ohne eine Antwort zu bekommen. Und da lege ich schon Wert drauf. Wer auf seiner Internetseite ein Kontaktformular hat oder eine E-Mail-Adresse als Kontaktmöglichkeit angibt sollte auch darauf reagieren. Also schon mal ein Pluspunkt für das Bulgogi Haus.
Aber es geht hier ja nicht um den Mail-Verkehr oder die Vergangenheit sondern um das Essen.
Bulgogi ? Was ist das ?
Wikipedia schreibt:
„Bulgogi (wörtlich übersetzt: Feuerfleisch) in Europa auch bekannt als “Koreanischer Feuertopf”, ist ein koreanisches Fleischgericht. In Korea gilt es als Festtagsgericht.“
Feuertopf klingt nun scharf, ist es aber nicht. Man kann es beruhigt essen. Der Name bezieht sich eher auf die Zubereitung auf dem im Tisch eingelassenen Grill. Klassisch ist Bulgogi aber auch die Bezeichnung für das (in der Regel mit Sojasauce, Frühlingszwiebeln und Gewürzen) eingelegte Rindfleisch.
Dazu kommen wir dann aber später noch.
Auf jeden Fall empfiehlt es sich zu reservieren, vor allem an den Wochenenden und erst recht zu Messezeiten.
Vor dem Essen wird jedem Gast ein warmes Handtuch gereicht um die Hände zu reinigen.
Als nächstes wird die Vorspeise serviert: Mandus (Koreanische Teigtaschen mit einer Gemüsefüllung) und Sojasauce. Ein gelungener Auftakt.
Dann wird auch der Grill angefeuert. Grill ? Ja ! Im Tisch eingelassen ist ein Grill wo das Grillgut auf Holzkohle zubereitet wird. Zum anzünden wird Gas aus einer Kartusche verwendet. Wenn die Kohle dann glüht wird das Gas wieder abgestellt.
Während der Grill noch in der Aufwärmphase kann man sich z.B. am Buffet bedient. Die Auswahl variiert schon mal, aber ein paar Klassiker sind immer dabei. Kimchi (teils in versch. Varianten), koreanische Pfannkuchen, panierter Tintenfisch, Glasnudeln mit Rindfleisch, Spinatsalat, koreanische Sushirollen, gepresster Fisch.
Auf dem Tisch stehen die Saucen und ein Gewürz. Eine Chili-Bohnenpaste, Sojasauce und Salz in Sesamöl. Kräftig gewürzt aber nicht zu scharf. Und vor allem Abwechslungsreich. Für die eher klassischen Esser gibt es aber auch Salz und Pfeffer.
Der erste Teller mit Fleisch wird auch rasch serviert. Auf diesem befindet sich im Regelfall Schweinefleisch und Rindfleisch. Beides natur, beim Schweinefleisch kann man zwischen Bauch und Nacken wählen, je nach Belieben. Neue/unerfahrene Gäste bekommen anfangs etwas Unterstützung beim Grillen, gepaart mit ein paar Tipps für die Zubereitung.
Auf dem ersten Teller ist auch ein Zwiebelscheibe die mitgegrillt werden kann. Wäre auch noch eine Idee am Buffet Zwiebelringe zum grillen anzubieten !?
Am Beilagenbuffet findet man auch Salatblätter. Klassisch in Korea wickelt man in diese das gegrillte Fleisch mit Beilagen und Sauce ein. Das sollte man auf jeden Fall einmal probieren.
Wenn der erste Teller mit dem Grillgut sich dem Ende neigt wird der zweite Teller gebracht. Auf diesem findet man in der Regel das Bulgogi (mariniertes Rindfleisch), Enten-Bulgogi , Tintenfisch und Scampis. Wer z.B. kein Fisch mag kann dies bei der Bestellung angeben und es werden Alternativen angeboten.
Spätestens beim zweiten Teller weiß man warum es Bulgogi-Haus heißt, denn das marinierte Rindfleisch ist wirklich das Highlight. Dicht gefolgt von den Scampis, aber Scampi-Haus klingt nicht gerade sehr koreanisch… :-o
Auf dem zweiten Teller findet man auch ein paar Champignon-Scheiben, die ebenfalls gegrillt werden können.
In der Saison gibt es auch schon mal Sesamblätter aus eigener Anzucht. Hin und wieder kann man auch Kimchi in einer schärferen Variante bestellen. Ebenso kann man auf Wunsch Knoblauch oder eine scharfe Sauce bestellen.
Nach dem Essen kann man dann noch zwischen einen Aloe Vera Saft oder einem Pflaumenwein wählen. Oder, noch besser, man bestellt sich ein Meloneneis. Sehr lecker und nicht so künstlich vom Geschmack wie man es vielleicht vermutet.
Das Personal war durchwegs sehr freundlich und aufmerksam. Etwas irreführend war nur das das Personal etwas uneinig ist bei der Einstellung des Grills (Luftzufuhr), Der erste dreht die Luftzufuhr auf und kurz später stellt jemand anderes die Luftzufuhr wieder ab… :-o
Die Getränke bewegen sich preislich auf normalem Niveau. Im Angebot sind neben Softdrinks Gaffel Kölsch, koreanisches Bier, diverse Weine, Kaffee und verschiedene Tees.
Ich wüsste jetzt nicht ob ich gerade mit Kindern dort hin gehen würden, da Kinder beim Essen doch eher etwas “speziell” sind. Aber mit Freunden, Kollegen & Co mit Sicherheit.
Das Essen wird pro Person mit 18,90 Euro in Rechnung gestellt. Incl. Vorspeise, Beilagen-Buffet und Aloe Vera Saft/Pflaumenwein. Für Kinder unter 10 Jahren werden 9,90 Euro fällig.
Einziger Kritikpunkt: Gerade im Winter wenn die Türen zu sind nehmen die Klamotten die Gerüche vom Grillen an. Aber das bleibt nicht aus wenn Indoor gegrillt wird. Und es gibt ja Waschmaschinen. :-)
Das Bulgogi-Haus hat keine eigenen Parkplätze, aber in der Nähe findet man immer etwas. Und die Strassenbahn hält fast vor der Tür.
Ich bin immer noch satt von vorgestern und auf jeden Fall bald wieder da… :-)