Montag: | Ruhetag |
Dienstag: | 16:00 - 22:00 Uhr |
Mittwoch: | Ruhetag |
Donnerstag: | 16:00 - 22:00 Uhr |
Freitag: | 16:00 - 24:00 Uhr |
Samstag: | 15:00 - 22:00 Uhr |
Sonntag: | 11:00 - 22:00 Uhr |
freitags, samstags sowie sonn- und feiertags 09:30 bis 11:30 Frühstück auf Anfrage, jeden 2. und 4. Donnerstag während des Hofmarktes ab 14:00 Uhr geöffnet. 08.09. bis 23.09.19 BETRIEBSFERIEN
"Gut belegte und schmackhafte Pizzen im holzüberladenen Remter"
Geschrieben am 29.08.2019 2019-08-29 | Aktualisiert am 29.08.2019
Das Ambiente ***
Das Ristorante liegt im Erdgeschoss eines hellgelb getünchten Gebäudes direkt an der Frankfurter Straße. Die linke Seite des Gebäudes ist verschiefert, an dieser Seite des Gebäudes liegt auch eine geräumige Außenterrasse. Während der Sommermonate kann sich der Gast zur Sieg hin in einem Biergarten hinter dem Restaurant niederlassen.
Vor dem Salento residierte in dem Gebäude eine Rôtisserie, die Rôtisserie Christine. Die Beschriftung auf der Hauswand über dem Eingang erinnert noch an diese Vorgeschichte.
Aber es ist nicht nur dieser Schriftzug, der die Erinnerung an die Rôtisserie wach werden lässt. Es ist auch das Ambiente in einem der zwei Gasträume.
Gastraum
Gastraum
Die Möblierung in einem der Gasträume, in dem wir sitzen, ist für ein Ristorante gewöhnungsbedürftig – von italienischer Leichtigkeit keine Spur. Eine massive dunkelbraune Kassettendecke, dunkelbraune Holzverkleidungen an den Wänden, massive dunkelbraune Holzleuchter an der Decke, die dunkelbraunen Fenster und Stühle drücken eher auf das Gemüt, als dass sie italienische Leichtigkeit verbreiten. An den Wänden hängen Bilder in goldenen Rahmen, die Caspar David Friedrich gemalt haben könnte – so melancholisch wirken sie. Wir fühlen uns in einen Remter, den Speisesaal einer mittelalterlichen Burg, versetzt.
Zwar sitzt man in dieser holzgeschwängerten dunklen Umgebung ganz gemütlich, aber dolce vita versprüht diese eher altmodische Umgebung nicht.
Der Service ***/****
Wir werden den Abend über von einem Herrn mittleren Alters bedient, offensichtlich der Padrone. Als wir den Gastraum betreten, blättert er in der Zeitung und nimmt offensichtlich keine Notiz von uns. Er reicht uns später die Karten und sagt die angebotenen Tagesgerichte auf. Er ist freundlich, aber geschäftsmäßig freundlich. Er geht auf unsere Fragen ein, fragt nach, ob alles recht sei und ob es uns schmecke. Aber scharfe Messer, die den Pizzaboden mit Leichtigkeit schneiden, bekommen wir erst von einer jungen Dame, die den Chef unterstützt, als wir unsere Pizza schon fast gegessen haben und die mangelnde Schärfe der Messer beklagt haben. „Wir haben doch Pizzamesser“, sagt uns die junge Dame, da habe der Chef wohl das falsche Besteck ausgelegt.
Das geschäftsmäßige Auftreten des Chefs werten wir als in Ordnung. Aber ein wenig mehr Herzlichkeit und Gastzugewandtheit würde das Gefühl vermitteln, herzlich willkommen zu sein.
Essen und Getränke ****
Das Speise- und Getränkeangebot ist typisch für ein Ristorante und eine Pizzeria. Preislich fällt das Salento auch nicht aus dem Rahmen, die Preise sind kleinstadtüblich.
Der Chef nimmt unsere Bestellung auf, ohne Block oder digitale Helferlein, alles im Kopf gespeichert. Wir wünschen beide jeweils einen
• Piccola Mista, kleiner Teller mit knackig frischen Salaten (4,00 €)
und meine Frau eine
• Pizza Parma, Parmaschinken, Parmesanspäne, frische Tomaten, Mozzarella, Rucola (10,90 €).
Auf den Sonderwunsch meiner Frau nach Knoblauch auf der Pizza geht der Padrone bereitwillig ein.
Für mich soll es eine
• Pizza Diavolo, scharfe Peperoni, Salami, frische Champignons, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch (9,90 €)
sein. Auf mein “Bitte schön scharf!“ kündigt der Chef an, Chili-Öl zu bringen.
Als Getränk wählt meine Frau
• Mineralwasser (0,3 l für 2,50 €) und
• Bianco della Casa (0,25 l zu 5.- €).
Der weiße Hauswein sei ein Grauburgunder, so sagt der Chef meiner Frau auf Nachfrage.
Meine Frau hat heute einen Freifahrschein, ich muss den Chauffeur geben. Deshalb für mich ein
• Paulaner alkoholfrei (0,5 l zu 3,50 €).
Auf die Getränke warten wir nicht lange. Sie kommen passend gekühlt auf dem Tisch, der Wein schmeckt meiner Liebsten gut.
Auch auf die Salate müssen wir nicht lange warten.
Piccola Mista, kleiner Teller mit knackig frischen Salaten
Brot
Die Salate sind ordentlich zubereitet. Auf dem Teller finden sich Eisbergsalat, Radicchio, Gurkenscheiben, Tomatenachtel, Mais und Rucola. Als Dip ist eine Vinaigrette-Sauce über den Salat gegossen. Der Salat ist frisch und knackig, der Vinaigrette merkt man die Senf-Zutat an – insgesamt ein schmackhafter Salat.
Das Brot ist frisch, knusprig ist es außen nicht.
Auf die Pizzen warten wir dann schon etwas länger. Neben unserem Tisch bedient der Chef noch drei weitere Tische, darunter eine größere Gruppe, und in der Küche geht es erwartungsgemäß der Reihe nach. Wir sind halt zuletzt gekommen.
Pizza Parma, Parmaschinken, Parmesanspäne, frische Tomaten, Mozzarella, Rucola
Die Pizza meiner Angetrauten ist ungewöhnlich saftig. Sie erhält ihre Saftigkeit durch die frischen Tomatenscheiben und dick geschnittene Scheiben Mozarellakäse. Der Parmaschinken bedeckt diese Basis, wie gewünscht mit vielen Knoblauchstücken gewürzt, zur Gänze. Fein gehobelter Parmesan und reichlich Rucola vervollständigen die Pizza. Meine Frau ist von der Größe und dem reichhaltigen Belag überwältigt. Sie schafft es nicht, alles aufzuessen.
Pizza Diavolo, scharfe Peperoni, Salami, frische Champignons, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch
Die Pizza Diavolo ist so reichlich belegt, dass die Salamischeiben vollständig versteckt sind. Sie ist so groß, dass sie den Teller um einiges überlappt. Ich würze mit Chili-Öl nach und verzehre eine Pizza, die mir sehr gut schmeckt und die so saftig ist, wie ich es selten bei einer Pizza erlebt habe. Einzig und allein das stumpfe Messer bringt eine verdrießliche Note in den Pizzagenuss. Mit dem schließlich von der jungen Dame gereichten scharfen Messer ist dann auch dieser Makel weg.
Die Pizza ist so mächtig, dass ich – wieder zuhause angekommen – flugs zum Verdauungsschnaps greifen muss. Auf den beim Bezahlen angebotenen Grappa habe ich wegen des Fahrens verzichtet.
Die Pizzen haben volle fünf Sterne verdient, der Salat vier Sterne. Viereinhalb Sterne für Essen und Getränke scheinen uns gerechtfertigt.
Die Sauberkeit ****
An der Sauberkeit gibt es nichts zu mäkeln. Der Gastraum ist sauber und gepflegt. Tisch, Bestecke und Geschirr sind ebenfalls sauber. Auch die Toiletten sind gepflegt – sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Meine Frau berichtet von einer barocken Damentoilette.
Ich packe ja sonst keine Bilder von Toilettenräumen in meine Rezensionen, aber Verzeihung: Das Bild, das meine Frau gemacht hat, muss sein!
Damentoilette
Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Die Preise für die verzehrten Speisen und Getränke gehen in Ordnung. Der zusätzliche Knoblauch für die Pizza meiner Frau schlägt zwar mit einem Euro zu Buche, aber das ist ja schon branchenüblich. Angesichts der hervorragend zubereiteten Pizzen bewerten wir das Preis-/Leistungsverhältnis als gut.
Das Fazit ****
Wir haben gut gegessen. Von der Qualität der Pizzen her empfehlen wir das Salento jedenfalls. Da tun auch die dezente Freundlichkeit des Chefs, die stumpfen Messer und das remterartige Ambiente keinen Abbruch. Vier Sterne als Fazit.