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Lage/Ambiente ** und Sauberkeit ****
Am Südhang des Veitsbergs liegt das kleine, abgeschottene Dörfchen Dittersbrunn. Nicht einmal hundert Einwohner leben in dem beschaulichen Ort. Aber immerhin gibt es dort ein Gasthaus. Das Gasthaus zum Veitsberg bietet fränkische Küche. Unter der Woche abends gibt es hauptsächlich Brotzeiten, am Sonntag Braten (ja, der Plural von Braten lautet tatsächlich ebenfalls "Braten", habe ich gerade per Google herausgefunden). Im Inneren gibt es zwei Gasträume, in denen jeweils rund 35 Personen Platz finden und die zum Zeitpunkt unseres Besuches restlos ausgebucht waren. Eine Reservierung ist also von Nöten. Die Einrichtung ist schon etwas in die Jahre gekommen und das sieht man auch. An den Wänden hängen Geweihe, ein paar Bilder sowie Fotos und Urkunden. Das Ganze wirkt lieblos zusammengewürfelt, zweckmäßig und versprüht dabei keineswegs urigen Charme. Da sich Küche neben dem Raum, in dem wir saßen, befand und die Türe zu selbiger ständig offen stand, rochen die Klamotten anschließend stark nach Essen. Der Gastraum war sauber, die Toiletten wurden nicht aufgesucht. Zwei Sterne für Lage und Ambiente, knappe vier Sterne für die Sauberkeit.
Service ***+
Als wir gegen 11.30 Uhr das Wirtshaus betraten, wurden wir in den Nebenraum gebeten. Unseren reservierten Tisch mussten wir anhand von einem Namenskärtchen selbst suchen. Ansonsten waren die Bedienungen freundlich und flott. Die Speisekarten (zwei Karten für sechs Personen sind allerdings etwas wenig) und Getränke wurden schnell gebracht. An meinem Cola-Weizen (0,5l für 2 Euro) gab es nichts auszusetzen. Alkoholfreie Getränke kosten 1,80 Euro. Nicht so toll fand ich, dass die Gerichte zeitversetzt kamen. Ein schneller Esser wäre schon fertig gewesen, während sich das letzte Essen noch nicht einmal auf dem Tisch befunden hätte. Das ist wohl aber kaum ein Fehler der Bedienung, sondern eher ein organisatorisches Problem der Küche. Aber gerade am Sonntagmittag finde ich das zeitgleiche Essen besonders wichtig. Ich schwanke zwischen drei und vier Sternen für den Service. Darum nehme ich mir einfach mal die Frechheit heraus und vergebe halbe Sterne.
Speisekarte
Am Sonntagmittag besteht die Speisekarte aus 6 oder 7 Braten mit Kloß, Soße, Blaukraut/Wirsing und teilweise Salat. Die Preise liegen bei um die 6 Euro. Sagenhaft günstig. Zusätzlich gibt es noch Schnitzel mit Pommes mit Beilagensalat. Für unglaubliche 5,50 Euro. Vegetarische Gerichte sowie Vor- oder Nachspeisen sucht man vergeblich. Da ich nach dem Mittagessen Lust auf Süßes verspürte, hatte ich also schlechte Karten.
Das Essen ****
Ich bestellte einen Schweinebraten mit Kloß und Wirsing für 5,30 Euro (!!!). Das Essen kam nach circa 25 Minuten und war schön heiß. Von der Größe der Portion war ich vor allem angesichts des Preises positiv überrascht. Auf dem Teller gesellten sich zu drei Scheiben Schweinebraten zwei riesige Klöße. Der Wirsing wurde in einem Extraschälchen gereicht.
Geschmacklich war das Essen rundum gut, wenn auch etwas lieblos auf den Teller geklatscht. Der Schweinebraten hatte eine ordentliche Fettschicht und eine knusprige Kruste. Genau so wie ich es mag. Die Klöße waren ebenso lecker. Die Soße war die Brühe/der Sud, in der/dem der Schweinebraten zubereitet wird. Auch das mag ich gerne. Nicht wie in anderen Teilen Bayerns/Deutschlands eine dunkle Soße. Der Wirsing war schön fein und gut abgeschmeckt. Davon hätte ich gerne ein wenig mehr gehabt. Nicht deshalb, weil der Wirsing an sich zu wenig, sondern einfach im Vergleich zur Portion des restlichen Gerichts zu knapp bemessen war und ich somit für den letzten halben Kloß keinen Wirsing mehr hatte.
Alles in allem erinnerte mich der Schweinebraten sehr an den, den ich früher alle paar Wochen bei meiner Oma oder jetzt immer noch bei meiner Mutter genießen darf.
Die anderen fünf Personen waren mit ihrem Essen ebenfalls zufrieden. Das Schnitzel mit Pommes und Beilagensalat für 5,50 Euro steht in der Portionsgröße den Braten in nichts nach und ist somit ebenfalls sehr üppig bemessen. Meine Freundin schaffte ihren Jägerbraten - ihr einziger Kritikpunkt war ,dass sie die Soße etwas zu wässrig fand - nicht ganz und ließ ihn einpacken. Als Behältnis wählte die Bedienung ein leeres, sauberes Senfeimerchen, mit Alufolie verschlossen. Etwas unappetitlich wie ich finde. Gute vier Sterne für das Essen.
Preis-Leistungs-Verhältnis ***** und Fazit ****
Im Gasthaus "Zum Veitsberg" kann man bodenständig und deftig fränkisch essen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist überragend. Volle fünf Sterne hierfür. Wir zahlten für sechs Mittagessen, sechs Getränke und einen Cappuccino insgesamt 48 Euro.
Ich empfehle dieses Lokal zum sonntäglichen Bratenessen mit der Familie uneingeschränkt weiter. Mit Freunden, der Freundin oder schick essen gehen sollte man natürlich woanders.
4 – gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise")