"Für Gruppen ohne Preisbewusstsein sicher gut geeignet -oder: Trau, schau, wem?"
Geschrieben am 17.07.2016 2016-07-17 | Aktualisiert am 17.07.2016
"Italienisches Flair und italienisches Speisen²"
Geschrieben am 15.07.2016 2016-07-15
"Italienisches Flair und italienisches Speisen"
Geschrieben am 15.07.2016 2016-07-15
"Zarzuela, Seehecht a la PICASSO, Olé!"
Geschrieben am 15.07.2016 2016-07-15
"Lecker Schmausen & alternativ ein kleines Programmkino im Keller"
Geschrieben am 15.07.2016 2016-07-15
Nachdem die unterschiedlichen, gastronomischen Präferenzen einigermaßen unter einem Hut waren, hatte das Palito Restaurante Café Bar (auf der Meile zwischen Altstadt und Karlsplatz, okay - eher in der Nähe zum Karlsplatz gelegen) die pseudodemokratische Abstimmung für sich entschieden. Die telefonische Reservierung klappte problemlos. Man scheint einiges an Gruppenerfahrung zu besitzen, mein vorsichtiger Hinweis, dass sich die Zahl (13) höchstwahrscheinlich noch verringern würde, quittierte Frau mit der pragmatischen Ansage: „Dann schreib ich ungefähr zehn!“. Mit genau dieser Anzahl (neun J) schlugen wir dann gegen 19:30 Uhr im lateinamerikanisch geprägten Ambiente auf.
Wegen des milden Wetters stapelten sich die Gäste bereits an den Tischen vor dem Laden und es gab nur noch eine schmale Gasse zur Eingangstür, keine Ahnung wie die so die Bestellungen ausliefern wollen, fast jeder Zentimeter war besetzt. An der dominierenden Bar vorbei, im hinteren Teil, ein konträres Bild, hier war noch Platz, überwiegend Vierertische aber auch lange Tafeln mit rustikaler Holzbestuhlung. Das Ambiente durchaus zum aktuellen Zeitgeist passend: leicht übertrieben, etwas gezwungen und in kleinen Teilen gerne mal voll daneben (beispielsweise die Gehörnsammlung über der Bar oder die Plastikdeko auf den Tischen). Die Toiletten waren sauber aber imho für die Restaurantgröße etwas unterdimensioniert, allerdings waren besonders die Kolleginnen von ‘ihrem‘ Waschbecken (3D-Steingut) begeistert.
Als alle eingetrudelt waren (Parkhaus am Karlsplatz), kam auch schon der durchweg junge Service (♀-ø 4,3; ♂-ø 3,9) mit der Getränkeabfrage. Hier heißt es nicht trödeln, sonst isser wieder wech, ohne dass man die Bestellung losgeworden wäre und die nächste Audienz lässt je nach Gäste-Aufkommen auf sich warten. Die Karte bietet mexikanisches, spanische Tapas, Steaks usw.. Kubanische Einflüsse habe ich, außer bei den Cocktails, jedoch nicht wirklich bemerkt.
Höchstwahrscheinlich der eingangs erwähnten Gruppenerfahrung oder einfach ausgeprägter Gier geschuldet, war wohl der serviceseitige Vorschlag, vorab verschiedene Tapas (O-Ton: Von allem etwas!) für den gesamten Tisch zu servieren. Geschickter Weise ohne einen Preis zu nennen. Gut gelaunt wurde zugestimmt. Pro Person gab es folgende Bestandteile:
> ballonartig geblähtes Fladenbrot zum selbstabreißen und etwas Avocadodip
> zwei in Olivenöl gebratene Pimientos
> eine Scheibe luftgetrockneter Schinken (Serrano?)
> eine eher kleine Garnele in Knobiöl
> ⅕ einer kleinen, karamellisierten Scheibe Ziegenkäse
> etwa drei Oliven (mit Stein)
> eine Dattel im Speckmantel
Tapas (O-Ton: Von allem etwas!)
Tapas (O-Ton: Von allem etwas!)
Tapas (O-Ton: Von allem etwas!)
Alles in erwartbarer Qualität, vergleichsweise übersichtlich für 9,90 Euronen pro Person.
Ebenso die Hauptspeisen, wobei die mexikanisch anmutenden Gerichte beim PLV etwas besser wegkamen. (Burrito Pollo/Carne jeweils 16,90 Euronen)
Das von mir gewählte Rumpsteak mit Pfeffersauce à 19,80 Euronen war medium statt wie geordert medium rare gegart, Röstaromen waren so gut wie keine vorhanden, Gemüse ungewürzt, teilweise sehr knackig, die Sauce schlecht gepimpte Convenience. Also zu meiner Erwartungshaltung im Verhältnis zu Lage und kolportiertem Anspruch absolut passend.
Rumpsteak mit Pfeffersauce
Immerhin war der kubanische Teil (zwei Mojito Cubano zu jeweils 7,90 Euronen) wesentlich besser.
Mojito Cubano
Für einen Abend im größeren Kreis (es gab auch Live-Musik) sicher gut geeignet wenn man bereit ist für relativ einfache Tapas/mexikanische Küche etwas mehr anzulegen.
Die Serviceleistung entsprach ebenfalls meiner Erwartung, manchmal nervig, wenn man aber wirklich einen braucht, nicht zu finden. Wie sich das für die Altstadt-Gastronovie der Verbotenen Stadt gehört.
Da wir getrennt zahlten, geschah das dann nacheinander an der Kasse und erst jetzt erfuhren wir den Preis für die Tapas. Allerdings nicht explizit per Ansage oder auf der Rechnung sondern durch Vergleich mit dem ausgehändigten Bon und der mündlich gestellten Forderung. Da mir das spezifische Abrechnungssystem des Ladens nicht bekannt ist, will ich auch nicht mutmaßen wer hier jenseits der Legalität agiert.