"Klassisches spanisches Restaurant mit empfehlenswerter, schmackhafter Küche"
Geschrieben am 09.02.2015 2015-02-09
"Mittelmäßiger Grieche für die Nahversorgung"
Geschrieben am 09.02.2015 2015-02-09
"Gepflegte Landhausküche mit mediterranem Einschlag im passenden Ambiente"
Geschrieben am 09.02.2015 2015-02-09
"Empfehlenswerter Italiener für Pizza und mehr"
Geschrieben am 09.02.2015 2015-02-09
"Einen Besuch kann, ist aber kein Muss."
Geschrieben am 03.02.2015 2015-02-03
"Das Restaurant Olympisches Feuer is..."
Geschrieben am 25.01.2014 2014-01-25
"Auch ich wurde nach jetzt mittlerwe..."
Geschrieben am 04.08.2013 2013-08-04
"Wenn wir in Cuxhaven sind, zieht es..."
Geschrieben am 19.06.2013 2013-06-19
"Wir sind oft in Cuxhaven. Wenn wir ..."
Geschrieben am 19.06.2013 2013-06-19
"Gestern Sonntag den 12.05.2013 habe..."
Geschrieben am 13.05.2013 2013-05-13
"Die Pizza ist sehr lecker, Parkplä..."
Geschrieben am 16.03.2013 2013-03-16
"Ich und mein Partner waren vor kurz..."
Geschrieben am 16.03.2013 2013-03-16
Zeche: 65 €
Allgemein:
Wir „essen uns weiter durch Cuxhaven“. Nach klassisch regional (Fischereihafenrestaurant), italienisch (Fontana di Trevi), asiatisch (Van-Vy), griechisch (Syrtaki) und jugoslawisch (Zum Park) mit gemischten Erfahrungen (bitte die Kritiken lesen), haben wir ein spanisches Restaurant besucht, dass wir von einigen früheren Cuxhavenaufenthalten kennen und das unter der Woche nur sehr wenig besucht wird.
Das Don Quijote ist ein sehr klassisches Restaurant, das den Tapashype der letzten Jahre nicht mitgemacht hat. Der Wirt und das Interieur altern mit Würde. Wie ich schon über einen Besuch am 31.05.2010 in RK schrieb (leider wurde das Don Quijote inaktiviert), hat der Wirt mehr Zuspruch verdient, denn die Speisen sind mit Hingabe zubereitet und sehr schmackhaft.
Wir haben für drei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte, 1,25 l offenen Rosé, ein Pils und einen Carlos Primero 65,10 € gelassen – da verleihe ich gerne vier Sterne für das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Am besuchten Donnerstagabend leistete uns nur noch eine größere Familie als Gäste des Don Quijote Gesellschaft.
Service:
Wir haben all die Jahre immer nur den Wirt erlebt. Er strahlt Würde aus und ist von der Ansprache her freundlich und zurückhaltend.
Angesichts der wenigen Gäste, die er betreuen musste, kamen die Getränke schnell und die Vor- und Hauptspeisen in angenehmen Abständen auf den Tisch. Die gewünschte Serviertemperatur für den Brandy wurde erfragt und meine Ansage „leicht erwärmt“ gut umgesetzt.
Die Getränkepreise sind auch stehen geblieben: 0,3 l Pils 2,10 €, 0,25 l Mineralwasser 1,60 € und die offenen Weine kosten man gerade 5,20 € für den halben Liter. Die gute Auswahl an Riojas in der Flasche liegen zwischen 12,80 und 15,00 €. Zum Abschied wurde uns noch ein Digestif angeboten.
Der Wirt verdient seine vier Sterne. Irgendwo habe ich gelesen, dass er einem größeren Gästeansturm nicht gewachsen sei. Da kann etwas dran sein.
Essen:
Die Karte ist sehr abwechslungsreich (leider hat das Don Quijote keine Internetseite). Vorspeisen mit Schwerpunkten bei Muscheln und Gambas (4,50 bis 7,00 €), Fischgerichte von 12,00 bis 19,00 €, Gambas und Calamares von 11,00 bis 20,50 € und Fleischgerichte von 9,50 bis 16,50 € bieten eine erstaunliche Vielfalt.
Wir wählten als Vorspeisen die gegrillte Chorizo (4,50 €), Miesmuscheln im Tiegel in einer Tomaten-Weinsoße (5,00 €) und Miesmuscheln in der Schale kalt mit einer Marinade (5,50) €.
Vorab gab es erst einmal von der Küche vier Stücken einer Art Quiche, warm und kartoffelig.
Die zwei Chorizo am Spieß gegrillt und schön fest und kräftig papriziert, ohne größere Fettstücken. Die Muscheln im Tiegel in gut gewürzter Soße (ich habe auch Pimentkörner entdeckt). Und die kalten Muscheln in der halben Schale mit sehr kleinen Würfeln aus Zwiebel und Paprika belegt und recht öllastig angemacht. Auch bei der Muschelsoße wurde nicht am Öl gespart.
Aber insgesamt sehr gelungene Vorspeisen zu einem angemessenen Preis. Dazu ein Korb mit simplem Stangenweißbrot.
Meine Begleiterin bekam dann Calamares à la Plancha (11,00 €) und ich nahm den Seeteufel, geschmort in der Tonform (17,50 €).
Die kleinen Calamares waren gegrillt und hatten einen guten Eigengeschmack. Dazu wurden auf Wunsch Kartoffelchips, die scheibenförmige iberische Pommesvariante und ein kleiner Salat serviert. In einem Schälchen noch eine Knoblauchsoße (Knoblauch und Öl). Ein gelungenes Gericht.
Mein Seeteufel bestand aus drei Stücken. In dem mit einem kräftigen Sud (auf der Karte als Sauce Americana bezeichnet, irreführend, wenn man das übliche Begriffsverständnis zugrunde legt) gefüllten Tiegel fanden sich noch ein paar Eismeerkrabben, Miesmuscheln, Spargel, Erbsen und Dosenchampignons. Wenn man das liest, runzelt man sicherlich mit der Stirn. Aber das Gericht kam wie ein Eintopf daher und deswegen „störten“ diese Zutaten nicht. Statt der Kartoffelchips, die auch ich wählte, hätten mitgeschmorte Kartoffeln viel besser zu dem Gericht gepasst. Ich habe meinen Tiegel mit Appetit geleert.
Auch im Aussterben begriffen, dass der kleine Beilagensalat sehr knackigen Blattsalat als Basis hatte, der in der Gastronomie durch den haltbareren Eisbergsalat oder die „mehr hermachenden“ krausen Blattsalate oder Radicchio verdrängt wurde.
Uns hat es sehr geschmeckt und dafür gerne vier Sterne.
Auch im Don Quijote sollte der gute Esser eine Vorspeise mit ordern, um bei Kräften zu bleiben.
Auf den Tischen sehr simple Salz- und Pfefferstreuer. Eine Pfeffermühle wurde uns gebracht, war aber mit weißen Pfefferkörnern gefüllt.
Ambiente:
Das Restaurant wird durch Mauerwerk mit Rundbögen für den Durchgang oder –blick gut unterteilt. Fliesenboden und weiße Wände mit einem strukturierten Putz und etwas Wanddeko prägen das rustikale Innere. Einfache Tisch, mit weißer und roter Tischwäsche und gepolsterte Stühle runden das Bild ab. So sieht das Don Quijote bestimmt schon viele Jahre aus und es hat Stil.
Die Geräuschkulisse wird in Konkurrenz durch leichte spanische Schlagermusik und einem Grillenzirpen ähnlichen Geräusch einer Kühlung gebildet.
Die Toiletten im tiefen Untergeschoss zeugen vom Fliesengeschmack und der Keramik vergangener Jahrzehnte. Eine von zwei Damentoiletten war gesperrt.
Sauberkeit:
Zwar angejahrt, aber gepflegt.