Geschrieben am 01.09.2017 2017-09-01| Aktualisiert am
28.10.2019
Besucht am 31.08.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 162 EUR
Die Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die Führung der Anlage.
Die Kölnische Rundschau schrieb damals zur Eröffnung: „Gastronomisch stand die Komturei in den letzten Jahren unter keinem guten Stern. Mehrere ambitionierte Konzepte liefen kaufmännisch ins Leere. Nun wollen Davide und Silke Leone die Wende schaffen. Der gelernte Hotelkaufmann hatte vorher als Mitarbeiter im Grandhotel Schloss Bensberg Erfahrungen sammeln können. Als Küchenchef wurde Ralph Balzer gewonnen, der zuvor acht Jahre in der „Dröppelminna“, der Komturei direkt benachbart, am Herd stand. Dort wurde französisch gekocht, jetzt steht Bergisch mit mediterranen Akzenten auf der Karte.“
Das Konzept scheint aufgegangen zu sein; denn das Betreiberehepaar und der Koch arbeiten auch 2017 noch unverändert zusammen.
Ein weiterer Termin in unsere Kreisstadt am Nachmittag brachte uns auf die Idee, auf der Rückfahrt dort zu speisen.
Die Malteser Komturei hatte bei unseren letzten Terminen in der Stadt Betriebsferien, nun aber wieder geöffnet.
Ambiente
Die gesamte Anlage wirkte auf uns gepflegt und ansprechend. Es gibt einen eigenen Parkplatz. Von dort aus sieht man das Hotel, die Wasseranlage (mit Enten und Schwan) und den Eingang zur Küche des Restaurants.
Nach dem Betreten des Hauses kommt man an die Rezeption. Rechts geht es dann zum Hotelbereich, links befinden sich die Sanitäranlagen und geradeaus geht es zum Restaurant, vorbei an einer Bar und einem Platz fürs Personal.
Wir hatten einen Viererplatz für uns drei Personen. Der Tisch war massiv und sah nach Holz aus. In der Mitte war ein Tischläufer. Die Sitze waren bequem.
Bei gutem Wetter ist sicher auch die Sonnenterrasse ein schöner Aufenthaltsort.
Zwei Damen waren hier tätig; wobei eine über geringe deutsche Sprachkenntnisse verfügte. Dafür aber freundlicher als die andere war. Insgesamt war der Service also in Ordnung und auch aufmerksam; aber ruhig bzw. zurückhaltend und wenig kommunikativ.
Die Karte(n)
Es gab eine Tagesempfehlungen, einen Mittagslunch, Einzelgerichte aus der Karte, eine Getränkeliste, ein Digestif-Verzeichnis und das Degustationsmenü „DIE MENÜEMPFEHLUNG VON KÜCHENCHEF RALPH BALZER“:
In drei Gängen ohne Suppe serviert € 39,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 54,50
In vier Gängen serviert € 45,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 65,50
(Auswahl der Weine via Malteser Komturei).
Die verkosteten Speisen
Wir haben mit drei Personen zweimal aus der Karte und einmal das Menü mit jeweils drei Gängen gewählt:
Vitello tonnato – Kalbfleisch mit Thunfischsauce (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Drei erfrischende Sorbets (vegan) von Himbeere, Birne und Sanddorn (7,50 €)
Das Kalbfleisch war zart gegart und leicht rosa. Die Sauce hatte den typischen Geschmack von eingemachtem Thunfisch. Die Kapern waren gut eingebunden. Etwas Salat passt fast immer: Eine runde Vorspeise also.
Es gab zwei ordentliche Teilstücke vom Karree am Knochen gebraten. Auch die fetteren oberen Teile waren nicht entfernt worden, was für die Aromatik sicher gut war. Das Ganze war mit einer Kräuter-Panade leicht gegrillt überzogen. Das magere rosa Fleisch war schmackhaft, die Knochen und das Fett haben wir abgeschnitten. Die kräftige Jus passte gut dazu.
Das Gemüse bestand aus Tomaten, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika und war geschmort und anschließend köchelnd weich gegart.
Das Gratin war ebenfalls weich und mit etwas Käse überbacken worden.
Die drei Sorbets zeigten klare Aromen der verwendeten Obstsorten, waren gut angetaut und leicht zu löffeln.
Ligurische Fischsuppe mit Croûtons und Aioli (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Dessertvariation „Malteser Komturei“ (10,50 €)
Crème brûlée von der Tahiti Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum
Die Fischsuppe hatte feine Fischaromen, die durch Tomaten- und Gemüsegeschmack ergänzt wurden, vielleicht sogar etwas Safran. Sie war leicht gebunden und entsprach ganz meiner Erwartung. Die Einlage aus mehreren kleinen Stücken unterschiedlicher Fischfilets war teilweise etwas weich aber auch einige glücklicherweise fester. Einige kleine runde Stücke könnten auch Scheibchen von Kammmuscheln gewesen sein.
Dazu gab es geröstete Brotstücken und eine Art Sauce Rouille, die hier Aioli genannt wurde.
Die Dessert Variationen haben mir sehr zugesagt. Die Creme brulee war perfekt gelungen: schöne Kruste, cremiger vanilliger Pudding. Das Himbeersorbet war erfrischend. Die Mousse hatte kräftige Aromen von dunkler Schokolade. Auch der Fruchtschaum war durchaus gelungen. Auf der Creme waren noch einige rote Johannisbeeren und Pfirsichstückchen angeordnet.
Menü (39,50 €)
Gratinierter Ziegenkäse, Trüffelhonig , Pinienkernen an einem Salatbukett
Wolfsbarsch an Noilly-Prat-Sauce mit Marktgemüse (Bohne, Möhre, Pastinake, Staudensellerie) und Kartoffelstampf
Dessertvariationen (s.o.)
Der Ziegenkäse hatte sehr ausgeprägte Aromen; aber unsere Tochter mag das (wir nicht so sehr). Der Honig gab dann süße Noten dazu. Pinienkerne und frische Salat- und Kräuterblätter ergeben fast immer einen pikanten Geschmack.
Der Fisch war gut gegart. Erstaunt war ich, dass die ursprünglich krosse Haut nach unten gedreht worden war. Die Sauce war aber nicht über das Filet geschüttet worden, sondern um den Fisch herum drapiert. Der helle Fond passte geschmacklich dazu. Das Gemüse war noch knackig und sanft gegart worden. Die Kombination war harmonisch und abwechslungsreich zugleich. Der Stampf war in Ordnung und mit Kräutern dekoriert.
Das Dessert wurde bereits oben beschrieben.
Vorweg gab es zweierlei Brotsorten und zwei Aufstriche mit Aromen (Tomate-Chili und Curry) sowie grüne und schwarze Oliven.
Als wir später wieder zu Hause waren, bemerkten wir bei uns einen trockenen Mund bzw. ein vermehrtes Durstgefühl. Ob in der Küche vielleicht Fertigprodukte oder Geschmacksverstärken und Hefen zum Einsatz kamen, wollen wir nicht unterstellen. Versalzen war jedenfalls kein Gericht. Die Sauce zum Fleisch hatte mutige Aromen gezeigt. Im Lokal hatten wir keineswegs übermäßig Wasser trinken müssen. Sonst kennen wir diesen Effekt eher als China-Restaurant-Syndrom. „Frische, regionale Produkte und erlesene Weine stehen im Focus des Restaurants.“ lautet jedenfalls die Eigenaussage und das nehmen wir dem Haus auch ab.
Getränke
Wasser – Apollinaris 0,75 l (5,90 €)
Weinbegleitung (16,50 €)
Helde Weißburgunder
Bramosia Chianti Classico DOCG von Donna Laura
Eser Rheingau St. Nikolaus Auslese Riesling
Die Weine waren passend gewählt und wurden auch großzügig eingeschenkt.
Grappa (10,00 €)
Berta Grappa Bric del Gaian 2008
Das Haus hat eine feine Auswahl an Spirituosen – die Distilleria Berta und Grappa Nonino
sind breit vertreten. Und ich bin ein großer Fan von Berta; daher musste ich davon probieren.
3-4: Sicher fahren wir nicht für ein Essen dort extra hin (daher: wenn es sich ergibt). Doch die Speisen waren für uns durchgängig ansprechend und im Preis gerechtfertigt. Die Karte ist überschaubar, aber abwechslungsreich genug in unseren Augen. Die Ausrichtung bürgerlich, mediterran.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“) Datum des Besuchs: 31.08.2017 – drei Personen - abends
Die Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Das bestehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhunderts und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die... mehr lesen
4.0 stars -
"Schöner Ort im Tal der Strunde – schon fast auf dem Lande" kgsbusDie Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Das bestehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhunderts und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die
Besucht am 30.08.2017Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Momentan haben wir einige Termine in unserer Kreisstadt Bergisch Gladbach um die Ohren. Gut, dass unsere Tochter ein paar freie Tage hat und uns kutschiert.
Doch wir kennen uns gastronomisch nicht besonders gut hier aus. Aber selber kochen wollen wir an solchen Tagen auch nicht.
Es sollte kein großer Umweg entstehen und auch ein Lunch sein. Durch diese Einschränkungen verkleinerte sich der Kreis leider deutlich. Es muss ja nicht immer etwas Besonderes sein. Und ein gelegentlicher Tiefpunkt kann Höhepunkte auch besser sichtbar machen. Für kleines Geld ist das Risiko auch kalkulierbar.
Am Ende habe ich einfach ein chinesisches Lokal am Wege gewählt.
Das Restaurant hat mehrere Parkplätze direkt vor seinem Eingang. Auch einige Tische mit Sonnenschirmen versehen, stehen als Freiluftplätze draußen bereit. Aber die Sicht auf die Autos sprach uns nicht so an.
Im Eingang steht direkt eine große Buddha-Statue. Daran vorbei kommt man in das doch riesige Lokal, das sich in mindestens vier Teilbereiche gliedert. Hier können gefühlt dreistellige Plätze vorhanden sein. Es waren aber heute Gäste im zweistelligen Bereich vor Ort; daher haben wir sie kaum bemerkt.
Der mongolische Grill war wohl heute nicht in Betrieb, denn dieser Küchenbereich war verschlossen und in der Auslage waren keine unzubereiteten Gemüse und weitere Zutaten ausgestellt.
Aber es gab reichlich fertige Speisen, Salate, Obst, Kuchen und Eis im Büffetbereich.
Die schweren Tische hatten als Abschluss eine Glasplatte und waren jeweils für vier Personen geeignet und eingedeckt.
Die Abstände von Platz zu Platz waren recht groß und somit durchaus gemütlich.
Sauberkeit (2,5*)
Das Besteck, die Teller und die Tische waren gut gepflegt. Aber der Fußboden sah nicht ansprechend aus. Der Gastraum war mit Teppichware ausgelegt und hatte sehr viele Fettflecken oder auch sichtbare Beschädigungen. Der Büffetbereich war gefliest. Dort war der Untergrund irgendwie „klebrig“; wahrscheinlich war dort zu viel Putzmittel aufgetragen und nicht neutralisiert worden.
Also es war für uns durchaus kein Hygiene-Mangel vorhanden, aber der „untere Bereich“ des Lokals fiel gegenüber der Tischhöhe etwas ab.
Sanitär (3*)
Hier war alles ordentlich gepflegt. Seife und Papiertücher waren vorhanden. Für die Abfälle stand ein Deckeleimer bereit.
Service (3*)
Hinter der Theke waren drei Kräfte und surften im Internet auf einem kleinen Tablett. Der junge Mann im Service kümmerte sich dann um uns und bot uns mehrere Plätze an.
Er räumte dann während des Essens mehrfach die benutzen Teller ab und versorgte uns mit Getränken.
Das war alles in Ordnung; aber sicher nicht allzu kundenorientiert: höflich, zurückhaltend.
Die Karte(n)
Es gibt natürlich eine umfangreiche Karte mit Einzelspeisen, aber die meisten Gäste nehmen das Büffet. Die verkosteten Speisen (2-3*)
Auch wir haben das Mittagsangebot genommen (7,90 € pro Person).
In den Warmhalteboxen gab es viel Frittiertes: Huhn, Ente, Schwein, Fisch. Auffällig war für mich, dass die Teile relativ fettig waren. Nach dem Garen war es wohl kaum abgetropft oder mit Küchenkrepp entölt worden.
Auch gemischte Gerichte aus Fleisch bzw. Fisch und Gemüse waren vorhanden – auch hier war mit Öl nicht gespart worden.
Die Entenstücke waren nicht besonders kross und die Haut war eher labberig in unseren Augen.
Beim Geschmack war nicht zu viel Schärfe vorhanden. Sicher eine gute Lösung, da auf den Tischen vier Gewürze bzw. Pasten vorhanden und auch am Büffet standen weitere milde und scharfe Saucen bereit.
Der Reis war ordentlich gegart und in einem großen Topf mit Deckel aufbewahrt. Es gab aber auch Reisgerichte mit Gemüse und Nudeln mit und ohne Gemüse.
Die Fritten waren lang und schmal aber kross gebraten – durch aus ganz ordentlich im Aroma.
Interessant waren die Stücke, die als frittiertes Gemüse angeboten wurden. Für uns waren es gebratene Sushi-Stücke; denn es waren Fischteile und Reis neben dem Gemüse enthalten. Jedenfalls war das unsere Meinung. Das schmeckte gar nicht schlecht, aber warum werden hier diese Röllchen frittiert?
Eine „Peking-Suppe“ war mild und cremig; die „Fischsuppe“ hingegen war gar nicht unser Geschmack: trüb, warm, neutal.
Bienenstich und Käsekuchen waren auf einer Papierunterlage auf der Coppenrath & Wiese stand im Kühlbereich. Auch das war also eine ordentliche Qualität.
Für uns war insgesamt mehr Schatten als Licht vorhanden.
Getränke
Mineralwasser (Apollinaris – 0,7 l für 4,90 €)
Fazit
2 bis 3: Man sieht sich im Leben im zweimal oder jeder hat eine zweite Chance verdient. Das kann aber bei uns dauern – eher kaum wieder.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“) Datum des Besuchs: 30.08.2017 – mittags – drei Personen
Momentan haben wir einige Termine in unserer Kreisstadt Bergisch Gladbach um die Ohren. Gut, dass unsere Tochter ein paar freie Tage hat und uns kutschiert.
Doch wir kennen uns gastronomisch nicht besonders gut hier aus. Aber selber kochen wollen wir an solchen Tagen auch nicht.
Es sollte kein großer Umweg entstehen und auch ein Lunch sein. Durch diese Einschränkungen verkleinerte sich der Kreis leider deutlich. Es muss ja nicht immer etwas Besonderes sein. Und ein gelegentlicher Tiefpunkt kann Höhepunkte auch besser... mehr lesen
Dschingis Khan
Dschingis Khan€-€€€Restaurant02202209988Mülheimer Straße 60, 51469 Bergisch Gladbach
2.5 stars -
"All You Can Eat" kgsbusMomentan haben wir einige Termine in unserer Kreisstadt Bergisch Gladbach um die Ohren. Gut, dass unsere Tochter ein paar freie Tage hat und uns kutschiert.
Doch wir kennen uns gastronomisch nicht besonders gut hier aus. Aber selber kochen wollen wir an solchen Tagen auch nicht.
Es sollte kein großer Umweg entstehen und auch ein Lunch sein. Durch diese Einschränkungen verkleinerte sich der Kreis leider deutlich. Es muss ja nicht immer etwas Besonderes sein. Und ein gelegentlicher Tiefpunkt kann Höhepunkte auch besser
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Blick vom Parkplatz
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Seite - Zugang zur Küche
Das bestehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhunderts und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.
Eingang
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die Führung der Anlage.
Die Kölnische Rundschau schrieb damals zur Eröffnung: „Gastronomisch stand die Komturei in den letzten Jahren unter keinem guten Stern. Mehrere ambitionierte Konzepte liefen kaufmännisch ins Leere. Nun wollen Davide und Silke Leone die Wende schaffen.
Der gelernte Hotelkaufmann hatte vorher als Mitarbeiter im Grandhotel Schloss Bensberg Erfahrungen sammeln können.
Als Küchenchef wurde Ralph Balzer gewonnen, der zuvor acht Jahre in der „Dröppelminna“, der Komturei direkt benachbart, am Herd stand. Dort wurde französisch gekocht, jetzt steht Bergisch mit mediterranen Akzenten auf der Karte.“
Das Konzept scheint aufgegangen zu sein; denn das Betreiberehepaar und der Koch arbeiten auch 2017 noch unverändert zusammen.
Ein weiterer Termin in unsere Kreisstadt am Nachmittag brachte uns auf die Idee, auf der Rückfahrt dort zu speisen.
Die Malteser Komturei hatte bei unseren letzten Terminen in der Stadt Betriebsferien, nun aber wieder geöffnet.
Ambiente
Die gesamte Anlage wirkte auf uns gepflegt und ansprechend. Es gibt einen eigenen Parkplatz. Von dort aus sieht man das Hotel, die Wasseranlage (mit Enten und Schwan) und den Eingang zur Küche des Restaurants.
Nach dem Betreten des Hauses kommt man an die Rezeption. Rechts geht es dann zum Hotelbereich, links befinden sich die Sanitäranlagen und geradeaus geht es zum Restaurant, vorbei an einer Bar und einem Platz fürs Personal.
Teil des Gastraums
Wir hatten einen Viererplatz für uns drei Personen. Der Tisch war massiv und sah nach Holz aus. In der Mitte war ein Tischläufer. Die Sitze waren bequem.
Bei gutem Wetter ist sicher auch die Sonnenterrasse ein schöner Aufenthaltsort.
Platz am Fenster
Sauberkeit
Es war alles ordentlich gepflegt.
Sanitär
Auch hier war alles sauber.
Service
Zwei Damen waren hier tätig; wobei eine über geringe deutsche Sprachkenntnisse verfügte. Dafür aber freundlicher als die andere war. Insgesamt war der Service also in Ordnung und auch aufmerksam; aber ruhig bzw. zurückhaltend und wenig kommunikativ.
Die Karte(n)
Es gab eine Tagesempfehlungen, einen Mittagslunch, Einzelgerichte aus der Karte, eine Getränkeliste, ein Digestif-Verzeichnis und das Degustationsmenü „DIE MENÜEMPFEHLUNG VON KÜCHENCHEF RALPH BALZER“:
In drei Gängen ohne Suppe serviert € 39,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 54,50
In vier Gängen serviert € 45,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 65,50
(Auswahl der Weine via Malteser Komturei).
Die verkosteten Speisen
Wir haben mit drei Personen zweimal aus der Karte und einmal das Menü mit jeweils drei Gängen gewählt:
Vitello tonnato – Kalbfleisch mit Thunfischsauce (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Drei erfrischende Sorbets (vegan) von Himbeere, Birne und Sanddorn (7,50 €)
Vitello
Das Kalbfleisch war zart gegart und leicht rosa. Die Sauce hatte den typischen Geschmack von eingemachtem Thunfisch. Die Kapern waren gut eingebunden. Etwas Salat passt fast immer: Eine runde Vorspeise also.
Lamm
Es gab zwei ordentliche Teilstücke vom Karree am Knochen gebraten. Auch die fetteren oberen Teile waren nicht entfernt worden, was für die Aromatik sicher gut war. Das Ganze war mit einer Kräuter-Panade leicht gegrillt überzogen. Das magere rosa Fleisch war schmackhaft, die Knochen und das Fett haben wir abgeschnitten. Die kräftige Jus passte gut dazu.
Das Gemüse bestand aus Tomaten, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika und war geschmort und anschließend köchelnd weich gegart.
Das Gratin war ebenfalls weich und mit etwas Käse überbacken worden.
Sorbets
Die drei Sorbets zeigten klare Aromen der verwendeten Obstsorten, waren gut angetaut und leicht zu löffeln.
Ligurische Fischsuppe mit Croûtons und Aioli (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Dessertvariation „Malteser Komturei“ (10,50 €)
Crème brûlée von der Tahiti Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum
Fischsuppe
Die Fischsuppe hatte feine Fischaromen, die durch Tomaten- und Gemüsegeschmack ergänzt wurden, vielleicht sogar etwas Safran. Sie war leicht gebunden und entsprach ganz meiner Erwartung. Die Einlage aus mehreren kleinen Stücken unterschiedlicher Fischfilets war teilweise etwas weich aber auch einige glücklicherweise fester. Einige kleine runde Stücke könnten auch Scheibchen von Kammmuscheln gewesen sein.
Dazu gab es geröstete Brotstücken und eine Art Sauce Rouille, die hier Aioli genannt wurde.
Zusatz zur Suppe
Zum Fleischgericht - siehe oben – gibt es nichts zu ergänzen.
Dessert-Variationen
Die Dessert Variationen haben mir sehr zugesagt. Die Creme brulee war perfekt gelungen: schöne Kruste, cremiger vanilliger Pudding. Das Himbeersorbet war erfrischend. Die Mousse hatte kräftige Aromen von dunkler Schokolade. Auch der Fruchtschaum war durchaus gelungen. Auf der Creme waren noch einige rote Johannisbeeren und Pfirsichstückchen angeordnet.
Menü (39,50 €)
Gratinierter Ziegenkäse, Trüffelhonig , Pinienkernen an einem Salatbukett
Wolfsbarsch an Noilly-Prat-Sauce mit Marktgemüse (Bohne, Möhre, Pastinake, Staudensellerie) und Kartoffelstampf
Dessertvariationen (s.o.)
Ziegenkäse
Der Ziegenkäse hatte sehr ausgeprägte Aromen; aber unsere Tochter mag das (wir nicht so sehr). Der Honig gab dann süße Noten dazu. Pinienkerne und frische Salat- und Kräuterblätter ergeben fast immer einen pikanten Geschmack.
Wolfsbarsch
Der Fisch war gut gegart. Erstaunt war ich, dass die ursprünglich krosse Haut nach unten gedreht worden war. Die Sauce war aber nicht über das Filet geschüttet worden, sondern um den Fisch herum drapiert. Der helle Fond passte geschmacklich dazu. Das Gemüse war noch knackig und sanft gegart worden. Die Kombination war harmonisch und abwechslungsreich zugleich. Der Stampf war in Ordnung und mit Kräutern dekoriert.
Das Dessert wurde bereits oben beschrieben.
Vorweg gab es zweierlei Brotsorten und zwei Aufstriche mit Aromen (Tomate-Chili und Curry) sowie grüne und schwarze Oliven.
Brot und Beigabe am Platz
Ein „Absacker“ wurde ebenfalls vom Haus übernommen (Berta Giulia Grappa Invecchiata).
Die Bertas
Zum Kaffee gab es ein Mandelgebäck zusätzlich.
Petit four
Als wir später wieder zu Hause waren, bemerkten wir bei uns einen trockenen Mund bzw. ein vermehrtes Durstgefühl. Ob in der Küche vielleicht Fertigprodukte oder Geschmacksverstärken und Hefen zum Einsatz kamen, wollen wir nicht unterstellen. Versalzen war jedenfalls kein Gericht. Die Sauce zum Fleisch hatte mutige Aromen gezeigt. Im Lokal hatten wir keineswegs übermäßig Wasser trinken müssen. Sonst kennen wir diesen Effekt eher als China-Restaurant-Syndrom.
„Frische, regionale Produkte und erlesene Weine stehen im Focus des Restaurants.“ lautet jedenfalls die Eigenaussage und das nehmen wir dem Haus auch ab.
Getränke
Wasser – Apollinaris 0,75 l (5,90 €)
Weinbegleitung (16,50 €)
Helde Weißburgunder
Bramosia Chianti Classico DOCG von Donna Laura
Eser Rheingau St. Nikolaus Auslese Riesling
Die Weine waren passend gewählt und wurden auch großzügig eingeschenkt.
Grappa (10,00 €)
Berta Grappa Bric del Gaian 2008
Das Haus hat eine feine Auswahl an Spirituosen – die Distilleria Berta und Grappa Nonino
sind breit vertreten. Und ich bin ein großer Fan von Berta; daher musste ich davon probieren.
Espresso (2,20 €)
Fazit
Auch abends ein Lichtblick
3-4: Sicher fahren wir nicht für ein Essen dort extra hin (daher: wenn es sich ergibt). Doch die Speisen waren für uns durchgängig ansprechend und im Preis gerechtfertigt. Die Karte ist überschaubar, aber abwechslungsreich genug in unseren Augen. Die Ausrichtung bürgerlich, mediterran.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 31.08.2017 – drei Personen - abends