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Bedienung
Ich wechselte einige launige Worte mit der Bedienung, die mir die Wahl des Platzes überließ. Ich entschied mich für einen Tisch am Fenster und nahm Platz. Die Bedienung
kam daraufhin sofort und reichte mir die Speisekarte. Sie war während meines gesamten Aufenthalts sehr freundlich und aufmerksam, machte nach dem Servieren des Essens von Zeit zu Zeit eine Runde durch den Gastraum um zu sehen, ob noch irgend etwas gebraucht oder gewünscht wurde.
Meine Frage nach den „Pattisonen“ (Patissonen) als auch einige Fragen der Gäste an einem etwas später besetzten Nachbartisch konnte sie kompetent beantworten. Selbstverständlich wurde zwischendurch jeweils gefragt, ob alles in Ordnung sei. Auf meine Bemerkung die Möhren seien entgegen der Beschreibung in der Karte nicht glasiert, bat sie um einen Moment Geduld, sie müsse in der Küche nachfragen. Kurz darauf erschien sie wieder und bestätigte, der Koch habe vergessen, die Möhren zu glasieren, und ob ich eine neue Portion haben wolle.
Beim Abräumen wurde ich gefragt, ob es geschmeckt habe, und dann, ob ich noch einen Kaffee oder Cappuccino wünschte.
Essen
Die anscheinend regelmäßig wechselnde Speisekarte und auch einige besondere Aktionsangebote sind auf der Homepage des Restaurants zu finden: http://www.solewerk.de/ratatouille/karte
Schon heute (28.03.) ist auch die ab dem 01.04. gültige Karte dort zu sehen, der Leser möge sich also nicht wundern, wenn er die von mir bestellten Gerichte in Zukunft dort nicht mehr findet.
Es wird deutsche Küche mit internationalen Akzenten angeboten. Nach kurzer Überlegung bestellte ich „Kartoffelcremesuppe mit einer goldgelb gebratenen Jakobsmuschel“ (4,20 €), und als Hauptgang „Schweinemedaillons mit Tomate-Mozzarella überbacken an glacierten Fingermöhrchen und Pattisonen, dazu Kartoffelspalten“ (17,50 €).
Kurz darauf wurde ein Gruß aus der Küche serviert, zwei Scheiben Weißbrot mit einer Kugel Kräuterbutter. Die Butter war leider zu kalt und damit nicht streichfähig, außerdem entfaltete sich der Geschmack so nicht wirklich. Zudem war die Buttermenge für die beiden Scheiben Brot viel zu groß.
Wenig später wurde die Suppe in einem großen Teller gebracht, mit der Jakobsmuschel in der Mitte und etwas Balsamico-Malerei darüber. Die Suppe war feincremig und schmeckte schön kartoffelig, schien mir jedoch zunächst zu wenig gesalzen zu sein. Als ich dann die Jakobsmuschel aß, passte die Abstimmung der Gewürze wieder sehr gut. Die Portion war für eine Vorsuppe schon ziemlich groß.
Mit der Frage: „Die Suppe hat ihnen geschmeckt?“ wurde der geleerte Teller abgeräumt. Einige Minuten später brachte die Bedienung den Teller mit dem Hauptgang. Zwei Schweinemedaillons, mit Tomatenscheiben belegt und mit Mozzarella überschmolzen, lagen auf einem ziemlichen Menge Kartoffelspalten, daneben zwei gelbe und zwei grüne Patissonen und drei Fingermöhrchen. Die Mozzarellascheiben waren mit Kräutern bestreut und wieder mit Balsamicospuren verziert, die Kartoffelspalten mit frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt. Das Fleisch war genau richtig gebraten, zart und saftig, die Kartoffeln ebenfalls sehr gut und wohlschmeckend. Zu den Möhren gibt es nichts zu sagen, es waren halt Möhren und, da nicht glasiert, ohne besonderen Pfiff. Die Mini-Kürbisse waren hingegen ziemlich wässerig und ohne besonderen Eigengeschmack.
Ambiente
Auf dem Fußboden mit Eiche-Landhausdielen standen Tische, die mit Stofftischdecken und –überdecken bedeckt waren. Die Plätze waren mit doppeltem Besteck und Stoffservietten eingedeckt, jeweils zwei Rosen standen in Glasvasen in Form von Glühbirnen, dazu ein Teelicht im Glas, ein Salzstreuer und etwas Dekoration. Um die Tische herum standen mit rotem Samt bezogene Cocktailsessel, die für mich ganz klar zu niedrig waren und sich außerdem nur schwer verrücken ließen. An einer Wand standen drei höhere Tische ohne Tischdecken, dabei höhere Hocker mit braunen Lederbezügen. Die Decke war großflächig mit roten Stoffbahnen verhängt, dazwischen waren Unterzüge aus nacktem grauem Beton erkennbar. Die Beleuchtung des Raums erfolgte fast nur über verschiedene Wandlampen. In nicht gerade geringer Lautstärke erklang das Programm eines lokalen Radiosenders mit der in meinen Ohren doch teilweise etwas dümmlichen Moderation, der Koch konnte bei seiner Tätigkeit in der gläsernen Küche beobachtet werden.
Das Restaurant erhebt ganz klar einen gewissen Anspruch, beim Ambiente sehe ich das als gewollt und nicht gekonnt an. Die Kombination von Stofftischdecken, Stoffservietten und hochwertigem Besteck mit einem Salzstreuer in der billigsten Ausführung, von edlen Rosen mit einer Vase aus dem Nanu-Nana-Kramladen passt einfach nicht, die Berieselung mit dem Programm eines anscheinend sehr jugendlich-modern sein wollenden Radiosenders ist dieser Umgebung sicher nicht angemessen. Last but not least die Sitzgelegenheiten: Die zu niedrigen Sessel haben zudem noch eine bis zum Boden durchgehende Zarge, so dass ich meine Beine noch nicht einmal unter dem Sessel verstauen konnte, es war sehr unbequem.
Sauberkeit
Der Gastraum wirkte gut gepflegt, Geschirr, Gläser und Besteck, Tischdecken und Servietten waren einwandfrei sauber.
Die Toiletten habe ich nicht besucht, hierzu ist keine Aussage möglich.