"Empfehlenswerte Traditions-Gaststätte im Aschaffenburger Stadtteil Damm!"
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"Luft nach oben"
Geschrieben am 16.09.2015 2015-09-16
"Einfaches Essen aber gut"
Geschrieben am 16.09.2015 2015-09-16
"Netter Standard-Italiener mit großer Auswahl!"
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"Zum ersten Mal nicht ganz zufrieden!"
Geschrieben am 31.08.2015 2015-08-31
"Wenn es sich ergibt, wieder!"
Geschrieben am 24.08.2015 2015-08-24
Die Gaststätte Maxim liegt im Aschaffenburger Stadtteil Damm inmitten eines Wohngebiets. Die Lage an gleich 3 Einbahnstraßen macht es auch nicht einfach, das Lokal oder noch schlimmer Parkplätze zu finden. So ist auch weniger mit Laufkundschaft zu rechnen als mit Stammgästen oder solchen wie wir, die wissen, wie man hin kommt und so mehrmals im Jahr zu unterschiedlichen Anlässen dort einkehren. Die Öffnungszeiten, täglich ab 14.30 Uhr mit warmer Küche ab 16.00 Uhr, mit dem ungewöhnlichen Ruhetag Freitag lassen weniger einen spontanen Besuch als einen geplanten zu.
In den letzten Jahren hat sich das Maxim zu einem aufstrebenden gutbürgerlichen Lokal gemausert, was aus meiner Sicht eindeutig auf die schmackhafte Küche und die bodenständigen Preise zurückzuführen ist. Auch die Listung im Schlemmerblock mit viel Belobigungen und Spitzenplätzen im Schlemmerblock-Award trägt wohl dazu bei, dass es sich mittlerweile empfiehlt vor einem Besuch zu reservieren. Nachmittags werden auch köstliche Torten und Kuchen angeboten. Wir konnten uns schon bei diversen Besuchen mit Freunden dort von deren Qualität überzeugen.
Dies erlebten wir auch gestern wieder, als wir um 16.00 Uhr nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel in der Stadt dort einkehrten. Mit viel Glück konnten wir den einzigen freien Parkplatz an einer Straße im Umkreis von ca. 100 Metern ergattern. Fast alle Tische waren schon weihnachtlich eingedeckt, aufgrund von Gänse-Bestellungen größerer Gruppen, wie uns die freundliche Bedienung mitteilte. Wir konnten gerade noch ohne Reservierung zwischen zwei kleinen 4er-Tischen wählen, auf denen etwas spärlicher eingedeckt war. Heute hatten wir auch unseren 2015er Schlemmerblock mitgenommen, da er ja nur noch ein paar Tage gültig war und wir ihn in diesem Jahr nur sehr spärlich genutzt hatten.
Der Service
Die Bedienungen im Maxim sind wohl eher keine gelernten Fachkräfte, sondern schon seit Jahren gastronomieerfahrene Nebenjobber. Trotzdem wirken sie vertraut mit dem Metier und verrichten aufmerksam ihren Job. Wir wurden gestern von einer Dame im Alter so ca. 50+ bedient. Sie war freundlich und aufmerksam. Da um diese Uhrzeit noch nicht viel los war, konnte der ein oder andere Smalltalk getätigt werden. Und auch die Selbstverständlichkeiten, wie nachfragen, ob alles passt, wie es schmeckt, haben Sie noch einen Wunsch usw. wurden nicht vernachlässigt. Wir fanden das sehr okay.
Das Essen
Unser Blick in die Speisekarte war nur sehr kurz. Wir hatten schon seit Tagen den Besuch im Hinterkopf und waren innerlich schon auf ein schönes Rumpsteak „Café de Paris“ eingestellt. Und so lautete deshalb auch unsere gemeinsame Bestellung. Medium sollte es sein und als Beilage wählten wir Bratkartoffeln. Dazu ein alkoholfreies Hefeweizen (3,- €) von Bavaria für mich sowie ein 0,25-l-Fläschchen Mineralwasser (1,70 €), dessen Herkunft ich mir leider nicht merkte, für mein Schätzchen. Das Bier war mit schöner Schaumkrone eingeschenkt, das Wasserfläschchen wurde am Tisch geöffnet und in ein Glas eingeschenkt. Also genauso wie es sein soll. Die Trinktemperatur jeweils perfekt.
Ganz nach unserem Geschmack auch das Essen. Nach angenehmer Wartezeit wurde vorab ein Beilagensalat serviert. Dieser sah für mich optisch auf den ersten Blick etwas langweilig aus, deshalb ersparte ich mir ein Foto. Feldsalat und Kopfsalat dominierten, aber auch geröstete Sonnenblumenkerne waren zahlreich vertreten. Wir lieben den Geschmack von gerösteten Kernen aller Art auf einem Salat und verarbeiten diese auch zu Hause, wenn Salat angesagt ist. Ein pikantes Essig-Öl-Dressing vertrieb im Zusammenspiel mit den Kernen meine Sorgen. Da nach kurzer Zeit unter den Blattsalaten auch noch Kraut- und Bohnensalat auftauchte, die schon mit etwas süß-saurer Sahne angemacht waren, siedelten wir den Geschmack in einer Skala von bis ganz nach fast oben an.
Kurz darauf wurden die Rumpsteaks serviert. Auf einem heißen Teller lag das geschätzt 200 bis 250 g schwere Stück Fleisch so richtig schön zum Anbeißen in der dezenten Café de Paris-Variante mit der köstlichen hausgemachten Kräuterbutter auf dem Teller. Auf die oftmals unnötige Teller-Deko bzw. -Malerei wurde Gottseidank verzichtet. Schon nach dem ersten Anschnitt in das butterzart gebratene Fleisch und dem anschließenden Transport in meinen Mund jubelten meine Geschmacksnerven. Und dieser Zustand hielt sich bis zum letzten Bissen. Medium wie gewünscht, schön rot, aber nicht blutig, für meinen Geschmack perfekt. Meine Gattin mir gegenüber nickte auch zustimmend. Sehr gut dazu auch die sogenannten Bratkartoffeln, die man als Kartoffelspalten ohne Schale in einer Extra-Schüssel für zwei Personen servierte. Tadellose Kartoffelqualität, schön im Biss und mit Kräutern verfeinert, passten sie ausgezeichnet dazu. Und das alles für faire 17,50 €, da kann man nicht meckern. Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass nur ein Rumpsteak aufgrund des Schlemmerblocks berechnet wurde. Das schreit geradezu nach Wiederbesuch, auch ohne Schlemmerblock.
Das Ambiente
Das Maxim war früher im letzten Jahrtausend ein Tanzlokal ("Heut' geh'n wir ins Maxim..."), daher stammt immer noch der Name. Es verströmt einen morbiden Charme. Der ehemalige gläserne Tanzboden ist noch mitten im Lokal zu finden, allerdings nun mit Tischen bestückt. Es gibt gemütliche Sitzgruppen mit Sofas, großen Tischen, aber auch kleinere 4er-Tische. Das finden ältere Damen und Herren gemütlich, und die bilden auch die Stammkundschaft. Jetzt, da die Weihnachtszeit vor der Tür steht ist alles schon auf weihnachtlich getrimmt. Überall hängt und steht Weihnachts-Nippes. Meiner Gattin hat es gut gefallen, mir war es etwas zu viel aufgetragen. Im Großen und Ganzen fühlt man sich im Maxim wohl. Vor einigen Jahren hat man öfter mal im Winter gefroren, mittlerweile ist dieses Manko aber mit zusätzlichen Heizkörpern abgestellt, wie wir gestern bei angenehmer Sitztemperatur gemerkt haben.
Sauberkeit
An der Sauberkeit im Lokal gibt es nichts zu rütteln. Auch die Toiletten, die schon etliche Jahre auf dem Buckel haben sind sauber gehalten. Das Einzige, das mich immer noch im Toilettenbereich stört, sind die dort an den Wänden angebrachten Aschenbecker, die fürchterlich aussehen mit ihren Brandflecken aus längst vergangener Zeit als in Bayern noch im Restaurant geraucht werden durfte. Irgendwie vergesse ich es aber jedes Mal, die Inhaberin darauf anzusprechen. Vielleicht liest sie es jetzt ja hier.
Fazit
Den Gast erwartet eine mehr als solide gutbürgerliche Küche zu zivilen Preisen. Das Maxim ist zu allen Jahreszeiten zu empfehlen. Im Sommer kann man in einem schattigen Hof die Seele baumeln lassen. Aber einen sonntäglichen Mittagstisch sucht man hier vergebens, das ist bei den Öffnungszeiten nicht vorgesehen. Laufkundschaft ist schon allein wegen der Öffnungszeiten weniger zu erwarten. Für Ortsfremde empfiehlt es sich, das Navi zu programmieren, sonst wird es schwer diese schöne gastliche Stätte zu finden.
Gesamteindruck:
4 = gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)