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Gelegen im Gebäude der ehemaligen Feuerwache.
Dort, wo früher also hinter großen Rolltoren die Feuerwehrwagen hausten, sorgen ebenso große, passend in Rot gehaltene Fensterfronten für einen freien Blick und gleichzeitig auch angenehme, natürliche Ausleuchtung des Lokals. Auch äußerlich fällt das Gebäude durch diese roten Fenster in Kombination mit der Backsteinverkleidung im Erdgeschoss und dem gelben Anstrich der oberen Stockwerke definitiv auf.
Der große ehemalige Einfahrtsbereich gewährt heutzutage natürlich die Möglichkeit eines Sitzbereiches unter freiem Himmel, der hier durch einen gepflegte Hecke vom übrigen Gehweg in einer schönen Art und Weise abgegrenzt ist.
Innenansicht zum Eingang hin.
Innenansicht zum hinteren Ende des Restaurants hin.
Im Innenbereich ist wird vor allem weiße Wand- und Deckenfarbe mit ebenso hellen Holztönen der Tische und dem Schwarz der Leder-bezogenen Stühle kombiniert. Was sich sicherlich nicht ändern ließ, ist der geflieste Boden, der natürlich leider sehr kühl und steril wirkt. Dazu tragen auch die blanken Metallrohre der Lüftung an der Decke bei.
Bei der weiteren Gestaltung des Innenbereiches hat man sich aber bemüht, diesem weiten Raum wieder mehr Leben einzuhauchen. So sorgen einzelne, hüfthohe Trennwände zur Gliederung des Gastbereiches gleich nach dem Eingang, in dem sich auch eine lange Bar befindet, für etwas Privatsphäre und weniger Hallencharakter. Durch eine Zwischenfensterwand, die, genau wie der Außeneingang, in passendem Rot gehalten ist, ergibt sich noch ein weiterer kleiner Bereich am hinteren Ende des Restaurants. Hier hat man auch die Tapete noch einmal im unteren Bereich mit dem Feuerwehrrot versehen und so diesen Faden schön aufgenommen.
Auf den Trennwänden im großen Raum füllen ein paar Pflanzen, sowie z.B. Feuerwehrhelme und weiteres ehemaliges Feuerwehr-Equipment als Accessoires die Leere auf. Die Wände hat man zudem mit ein paar Bildern versehen, die jedoch keinen Bezug zur Feuerwehr besitzen.
Für die Beleuchtung sind gut verteilte Decken- und Wandspots verantwortlich.
Am Zustand, der Sauberkeit und auch dem Komfort auf den gepolsterten Lederstühlen lässt sich nichts aussetzen.
Sicherlich gibt es gemütlichere Restaurant-Atmosphären, wie z.B. den vorwiegend mit dunklem Holz ausgekleideten historischen Räumlichkeiten der Kaufmanns- und Patrizierhäuser der Innenstadt. Doch hier sollte man für die "Alte Feuerwache" ebenso die Historie nicht vernachlässigen, die doch so eine gewissen Sterilität in einer Feuerwache vorgibt. Angesichts dessen hat man bei der gastronomischen Innengestaltung so für mich doch noch eine gute Wahl getroffen.
Am frühen Abend meines Besuches wurde ich zunächst vom Inhaber sehr offenherzig begrüßt, der sich die gesamte Zeit dann um die Bar kümmerte und auch servierte. Gerne erhielt ich noch einen Platz im noch kaum gefüllten Gastraum, an dem ich dann von einer jungen Servicedame mit ebenfalls natürlicher Freundlichkeit bedient wurde. Ein witziges Detail war dabei ihr zum Hause passender „Bedienschurz“, der aus einer Feuerwehrhose bestand.
Bis zum Abschied überzeugte das Personal mit Aufmerksamkeit und erwähnter Herzlichkeit.
Die Speisekarte spricht hier eine klare, gutbürgerliche Sprache. Jedoch fällt dabei gleich zu Beginn positiv auf, dass man sich auf eine erfreulich reduzierte Anzahl an Speisen beschränkt, die dann aber auch klar voneinander abzutrennen sind und sich nicht, wie man das bei überbordenden Angeboten häufig sieht, nur in bestimmten Beigaben unterscheiden. So finden sich auf der dauerhaften Karte neben 3 Desserts jeweils 4 Auswahlmöglichkeiten für Vorspeisen, Fleisch- und Fisch-Hauptgerichten, denen auch je eine Seite der Speisekarte gewidmet wird. Wie gesagt konzentrieren sich die angebotenen Gerichte eher auf bekannte Klassiker: Schnitzel, Rumpsteak, Pann- und Backfisch entspringen dabei ebenso klar einer bodenständigen Küche wie Kartoffel mit Lachs zur Vorspeise oder "Schweden-Eisbecher" und Schokoküchlein zum süßen Abschluss. Das verspricht durchaus eine fokussierte Auswahl und somit eine höhere Wahrscheinlichkeit für gekonntes Handwerk, sowie frische Zubereitung und gute Ausgangsprodukte.
Neben dieser Standardkarte gibt es in der "Alten Feuerwache" ab und zu auch saisonale Sonderangebote.
Meine einzige kleine Kritik kann also nur dem fehlenden Abschnitt für Vegetarier gelten, die bei der Standardkarte tatsächlich nur das Knoblauchbrot mit Aioli vorfinden (selbst der Salat steht hier nur mit Hähnchenbrust auf der Karte). Aber ich bin mir sicher, dass man auf Nachfrage auch hier ein Angebot machen kann.
Auch das preisliche Niveau lässt sich deutlich einer Gastronomie für Jedermann und -frau zuordnen. Während die Hauptgerichte nur 2x bei über 20€ liegen, lassen sich z.B. die drei Desserts alle für unter 10€ bestellen.
Da mein Hunger an diesem frühen Abend noch nicht allzu groß war, widmete ich mich bei meinem ersten Besuch dieses Restaurant der Vorspeisen-Rubrik. Als Freund einer würzigen Küche fiel mir die Entscheidung für die zur Saison passende „Fruchtig scharfe Kürbissuppe mit Kürbiskernöl and gerösteten Kürbiskernen", hier "Brandmeisters Liebling" getauft, für 8,5 € wahrlich nicht schwer.
Es dauerte dann doch ca. 15 Minuten, bis die wohl temperierte Suppe leicht dampfend vor mir auf dem Tisch stand.
"Brandmeisters Liebling: Fruchtig scharfe Kürbissuppe mit Kürbiskernöl and gerösteten Kürbiskernen".
Originell war bereits die Wahl eines Weckglases als Behälter. So lachte die Suppe mich bereits mit einer leichten Sahnehaube und dem dunklen Kürbiskernöl an. Der erste Löffel offenbarte sowohl die genau richtige Temperatur als auch Konsistenz, die weder zu dünn noch zu dick, sondern schön sämig ausfiel.
Diesem sehr guten haptischen Ersteindruck folgte der Geschmack mit angenehm dosierter Schärfe, die vortrefflich zur natürlichen Kürbis-Süße passte. Das hallte herrlich am Gaumen nach, ohne die Nase stark zum Laufen zu bringen. Eher wärmte es in der kälter werdenden Jahreszeit absolut passend auf.
Als einzigen, minimalen Verbesserungspunkt könnte ich somit nur die Kürbiskerne erwähnen, von denen es gerne noch ein paar mehr für häufigere Crunch-Abwechslung hätten sein können. Eine tolle Ergänzung waren sie deshalb nämlich sowieso.
Dazu gab es noch ein mit Sesam bestreutes Brot, dass lobenswert knusprig, warm und super fluffig war.
Wenn man für gerade einmal 8,5 € ein so wohliges Gefühl am Gaumen und im Magen bekommt, dann kann man nur vom optimalen PLV sprechen.
So komme ich zum Schluss also wieder zu meiner persönlichen Zusammenfassung hinsichtlich dieses ersten Besuches in der "alten Feuerwache" bezüglich der verschiedenen Kategorien.
Selbst wenn die Gegebenheiten des ehemaligen Feuerwehrgebäude im Innenbereich nicht das aus einer langen Historie resultierende Urige der alten Häuser in der Altstadt erreicht, so lässt sich an der Gemütlichkeit, Sauberkeit und dem Zustand des Interieurs nichts zu bemängeln.
Ebenso trug auch das Serviceteam mit seiner lockeren, aber trotzdem höflichen und aufmerksamen Art dazu bei, dass man sich umgehend wohl fühlen konnte.
Zu guter Letzt bestätigte sich auch die, angesichts der vergleichsweise kleineren Karte erhoffte Qualität der Speisen.
Meine saisonale Kürbissuppe hielt das annoncierte Versprechen einer mit fruchtiger Süße gut ausbalancierten Schärfe und war zusammen mit der optimalen Konsistenz somit ein Beweis dafür, dass man hier mit Können, Verstand und auch Herz in der Küche zugange ist.
Das Verhältnis zum Preis von 8,5 € ist also als sehr gut zu bezeichnen.
Eine große Empfehlung als Anlaufstelle für gutbürgerliche Küche mit kleinen Besonderheiten hat sich das Restaurant "Alte Feuerwache" und sein Team für mich also in allen Bereichen redlich verdient.